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Paracetamol

Lebertoxizität verhindern

24.01.2012  16:04 Uhr

Von Daniela Biermann / Wissenschaftler haben im Tierversuch einen Weg gefunden, die lebertoxische Wirkung von Arzneistoffen wie Paracetamol zu verhindern.

Zunächst entdeckten die Forscher, dass die sogenannten Gap Junctions, Verbindungskanäle zwischen den einzelnen Zellen, inflammatorische Signale übermitteln. So breitet sich ein Leberschaden aus, selbst wenn der schädliche Stoff nicht mehr im Blut ist. Mäusen, denen das Protein Connexin-32 fehlte, waren gegen hepatotoxische Arzneistoffe immun. Connexin-32 ist Hauptbestandteil der Gap Junctions in der Leber. Bei normalen Versuchsmäusen führte die Arzneimittelgabe dagegen zu Leberschäden und Entzündungsreaktionen bis hin zum Tod.

Aber auch diese Mäuse konnten die Wissenschaftler schützen, indem sie ihnen vor oder kurz nach der Arzneimittelgabe die Substanz 2-Aminoethoxydiphenyl-Borat (2APB) verabreichten und damit die Gap Junctions lahmlegten, berichten sie im Fachjournal »Nature Biotechnology«. In Zellversuchen wies das Team um Martin Yarmush vom Bostoner Massachusetts General Hospital zudem nach, dass die Blockade der Gap Junctions die Ausbreitung von Schäden durch freie Radikale und oxidativen Stress verhinderte.

 

»Unsere Ergebnisse zeigen, dass diese Therapie eine klinisch durchführbare Strategie sein könnte, um Patienten mit arzneistoffinduzierten Leberschäden zu behandeln«, sagte Erstautor Suraj Patel. »Diese Arbeit hat zudem das Potenzial, die Art und Weise zu verändern, auf die Arzneistoffe entwickelt und formuliert werden. Dies könnte die Arzneimittelsicherheit verbessern.« Leberschädigende Nebenwirkungen führen immer wieder zur Marktrücknahme von Arzneistoffen oder lassen ansonsten vielversprechende Kandidaten erst gar nicht zur Zulassung kommen.

 

Die Wissenschaftler hoffen, 2APB oder ähnliche Stoffe könnten irgendwann zusätzlich zu leberschädigenden Arzneistoffen gegeben werden, damit Patienten die Therapie besser vertragen. Noch ist allerdings unklar, ob Gap Junctions möglicherweise auch eine schützende Funktion haben und was passiert, wenn sie dauerhaft blockiert werden. Ebenso ist unklar, welche weiteren Effekte hepatoprotektive Substanzen wie 2APB im menschlichen Körper auslösen.  / 

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