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Studie

Mehr Schlaganfälle bei HIV-Patienten

25.01.2011  17:14 Uhr

PZ/dpa / HIV-Patienten haben einer US-Studie zufolge möglicherweise ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle. Die Ergebnisse zeigten, dass die Zahl der Klinikaufenthalte aufgrund von Schlaganfällen in den USA zwar innerhalb eines Jahrzehnts um 7 Prozent gesunken sei, sagte Studienautor Bruce Ovbiagele von der Universität von Kalifornien in San Diego.

Jedoch sei die Zahl der HIV-positiven Schlaganfallpatienten um 60 Prozent gestiegen. So erlitten im Jahr 2006 den Daten zufolge knapp 927 000 Menschen in den USA einen Schlaganfall (im Jahr 1997: knapp 999 000). Mehr als 1400 davon waren HIV-positiv (im Jahr 1997: 888).

 

Ein Grund für den Anstieg bei HIV-Patienten könnten Nebenwirkungen der antiretroviralen Medikamente sein, die die Patienten lebenslang einnehmen müssen. Auch ein Zusammenspiel verschiedener Stoffwechselprozesse und das HI-Virus selbst könnten die Ursache sein. Die Studie ist im Fachjournal »Neurology« erschienen.

 

Die vermehrt gezählten Schlaganfälle bei den HIV-Patienten wurden überwiegend durch Thromben hervorgerufen, die Gefäße im Gehirn verstopfen. Das Durchschnittsalter der HIV-Patienten mit Schlaganfall habe bei 50 Jahren gelegen, sagte Ovbiagele. Sie waren damit jünger als andere Schlaganfall-Patienten ohne die In-fektion.

 

Die Herausforderung lautet den US-Forschern zufolge nun herauszufinden, welche Rolle die antiretroviralen Medikamente spielen. Dazu müsse auch geklärt werden, ob zum Beispiel Herzinfarkte ebenfalls bei HIV-Patienten verstärkt auftreten.

 

Es sei eigentlich als Erfolg der HIV-Therapie zu werten, dass die Patienten inzwischen so alt werden, dass sie an einem Schlaganfall erkranken, sagte der Aidsexperte Jan van Lunzen vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Auch in Deutschland rücke die Behandlung von klassischen Alterserkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall bei HIV-Patienten zunehmend in den Fokus des Interesses. Belastbare deutsche Zahlen über einen Zusammenhang gebe es aber seines Wissens noch nicht.

 

Laut van Lunzen setzt die durch die HI-Viren ausgelöste Aktivierung des Immunsystems eine vorzeitige Alterung der Gefäße in Gang. Zudem wisse man, dass eine Behandlung mit antiretroviralen Medikamenten zu Fettstoffwechselstörungen oder Diabetes führen könne. Auch seien unter HIV-Patienten überdurchschnittlich viele Raucher zu finden. All diese Faktoren gingen generell mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle oder Herzinfarkte einher. / 

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