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Pharmacon Schladming

»AMTS braucht zwei Säulen«

20.01.2016  09:32 Uhr

Von Daniel Rücker, Schladming / Zum zweiten Mal findet der Winter-Pharmacon im österreichischen Schladming statt. Rund 700 deutsche Apotheker kamen in die Steiermark. In seiner Rede zur Eröffnung des Kongresses stellte der Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK), Andreas Kiefer, die Arzneimittelsicherheit in den Mittelpunkt.

»Die Arzneimittelversorgung der Patienten kann nur dann optimal sein, wenn Ärzte und Apotheker zusammenarbeiten«, sagte Kiefer in der Eröffnungsrede. Es sei unzweifelhaft, dass die Arzneimittelsicherheit eine zentrale Aufgabe der Apotheker sei. Dasselbe gelte auch für die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS). Hier müssten Apotheker und Ärzte zusammenarbeiten. »Jeder soll das tun, was er am besten kann«, so Kiefer. Ärzte seien für die Diagnose und die Therapie zuständig, die Apotheker für die Arzneimittel­versorgung.

Ein zentrales Werkzeug der Arzneimitteltherapiesicherheit und der Kooperation von Ärzten und Apothekern ist nach Kiefers Überzeugung der mit dem E-Health-Gesetz eingeführte Medika­tionsplan. Da dieser jedoch bis 2018 auf Papier erstellt wird und die Apotheker nur auf ausdrücklichen Wunsch der Patienten den Plan bearbeiten dürfen, bleibt dieses Instrument bis auf Weiteres deutlich unter seinen Möglichkeiten.

 

Für Kiefer steht fest: »Dieser Medikationsplan muss mehr sein als eine Arzneimittelliste. Er ist nur dann nutzbringend für den Patienten, wenn er das Resultat eines berufsübergreifenden Medikationsmanagements ist.« Dabei seien die beiden Heilberufe gleichberechtigt. Kiefer: »Es gibt keinen Vorrang der ärztlichen Tätigkeit vor der Information und Bera­tung durch Apotheker.« AMTS und Medikationsmanagement müssten immer zwei Säulen haben: Ärzte und Apotheker.

 

Kiefer kündigte an, die BAK werde weitere Werkzeuge für die AMTS entwickeln und so das Konzept weiter verbessern. Dazu gehört für den BAK- Präsidenten auch der elektronische Heilberufsausweis, den es spätestens Ende 2017 geben wird. AMTS ist laut Kiefer keine Exklusivveranstaltung für die Apothekerkammer. Da diese Dienstleistung in jedem Fall angemessen vergütet werden muss, sei der Deutsche Apothekerverband mit im Boot. Dieser habe die Aufgabe, Modelle zu entwickeln, wie die AMTS-Leistungen der Apotheker honoriert werden können.

 

Vorsichtige Hoffnung hat Kiefer bei der Bundesapothekerordnung. Hier deutet sich eine positive Entwicklung an. Die vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) überarbeitete Bundesapothekerordnung ist bei den Apothekern nicht gut angekommen. Vor allem Apotheker, die nicht direkt mit Patienten arbeiten, sahen sich ausgegrenzt. Nun scheint es doch noch die Chance auf eine einvernehmliche Lösung zu geben, so der BAK-Präsident.

 

Berufsfelder der Apotheker

 

Ausgangspunkt für die Neudefinition war eine Richtlinie der Europäischen Union. Das BMG war aufgefordert, die bestehende Bundesapothekerordnung europä­ischem Recht anzupassen. Das Ministerium setzte diese Forderung um, und zwar eins zu eins. Deutsche Besonderheiten wurden ignor­iert. Apotheker aus Forschung und Lehre, pharmazeutischer Industrie oder Behörden kamen in der Novelle kaum noch vor. Zahlreiche Politiker aus Regierung und Opposition unterstützen zwar die Forderungen der ABDA, alle Berufsfelder der Apotheker in das Regelwerk aufzunehmen. Gegen die Novelle wollten sie aber nicht stimmen.

 

Laut Kiefer denken BMG und Bundesländer nun doch über Änderungen nach, um die Arbeit von Apothekern aus anderen Berufsfeldern stärker zu berücksichtigen. Sicher sei aber noch nichts, schränkte Kiefer ein. Es bestehe jedoch auch eine realistische Möglichkeit, die Bundesapothekerordnung nach deren Verabschiedung in einem weiteren Gesetz zu modifizieren. /

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