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Lungentransplantation

Azol-Spiegel bei Pilzinfektion prüfen

Datum 14.01.2015  10:26 Uhr

Von Sven Siebenand, Köln / Lungentransplantierte Patienten haben ein erhöhtes Risiko für invasive Pilzinfektionen. Eine Leitlinie oder großangelegte Studien zum prophylaktischen Einsatz von Azol-Antimykotika existieren nicht. Bei einem Kongress in Köln wurden erste Ergebnisse einer Doktorarbeit vorgestellt, die Azol-Plasmaspiegel in dieser Population unter die Lupe nimmt.

Gibt es Risikofaktoren, die mit niedrigen Azol-Spiegeln einhergehen? Liegt der Talspiegel im geforderten Bereich? Ist ein therapeutisches Drug Monitoring der Azole erforderlich? Auf diese Kernfragen soll Daniela Stelzer von der Apotheke des Klinikums der Universität München in ihrer Promotionsarbeit Antworten finden. Den Stand der Dinge stellte Dr. Alexandra Weber, ebenfalls Apothekerin am Klinikum der Universität München, beim Kongress für Arzneimittelinformation der ADKA – Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker vor (lesen Sie zum Kongress auch Frühe Nutzenbewertung: IQWiG wertet Verfahren als Erfolg). Bislang seien bei 136 Patienten insgesamt 412 Azol-Spiegel gemessen worden. Das Ergebnis ist ernüchternd: »Mehr als die Hälfte der Itraconazol-Patienten wiesen sub­therapeutische Plasmaspiegel auf«, so Weber. Bei anderen Wirkstoffen sehe es nicht viel besser aus. So seien die Spiegel von Posaconazol und Voricon­azol in etwa 40 Prozent der Fälle zu niedrig.

 

Weber informierte, dass bisher zwei wichtige Ursachen dafür ausgemacht werden konnten. Eine davon sei die Grunderkrankung des lungentransplantierten Patienten. »Mucoviszidose-Patienten haben ein deutlich erhöhtes Risiko für zu niedrige Azol-Plasmaspiegel«, so die Apothekerin. Grund dafür sei die Beeinträchtigung des Gastro­intestinaltrakts bei Patienten im zystischer Fibrose und die sich daraus ergebende reduzierte Resorption von Wirkstoffen.

 

Drug Monitoring sollte Pflicht werden

 

Zweitens könne auch ein hochdosierter Protonenpumpen-Inhibitor (PPI) das Risiko für das Nicht-Erreichen von ausreichend hohen Azol-Plasmaspiegeln erhöhen. PPI sollen bei den Patienten das Refluxrisiko und damit die Gefahr einer Organabstoßungsreak­tion senken. Die Interaktion zwischen PPI und Azolen zeige sich laut Weber vor allem bei den Wirkstoffen Posacon­azol und Voriconazol. Patienten, die 80 mg Pantoprazol bekamen, hatten im Vergleich zu Patienten unter 40 mg Pantoprazol deutlich niedrigere Azol-Plasmaspiegel.

 

Last but not least streuen die gemessenen Werte auch intraindividuell sehr stark, so die Referentin. Ein regelmäßiges therapeutisches Drug Monitoring sieht sie daher als einen wichtigen Bestandteil der Nachsorge an. Zudem gelte es, auf eine gezielte Auswahl des richtigen Azols für den jeweiligen Patienten zu achten. /

 

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