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Warnung vor chirurgischer Migräne-Behandlung

Datum 16.01.2007  11:37 Uhr

<typohead type="3">Warnung vor chirurgischer Migräne-Behandlung

Von Christina Hohmann

 

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie warnt ausdrücklich vor einem Eingriff, bei dem ein Muskel in der Stirn durchschnitten wird. Diese Operation soll Patienten angeblich von Migräne befreien.

 

»Bei der angepriesenen Methode handelt es sich um ein tragisches Beispiel der vorsätzlichen Körperverletzung, getarnt als vorbeugende Behandlung«, erklärt Professor Dr. Hans-Christoph Diener von der Abteilung Neurologie am Universitätsklinikum Duisburg-Essen.

 

Bei dem Verfahren durchtrennt der Chirurg den Musculus corrugator supercilii, einen Gesichtsmuskel oberhalb der Nasenwurzel. Dieser gelte der Theorie zufolge als Ursache der Schmerzattacken, da er sich ständig anpasse und dadurch den zugehörigen Nerv reize, so Diener. Dies solle zu einer verminderten Durchblutung der umliegenden kleinen Gefäße führen. Mit den wirklichen Ursachen der Migräne habe diese Theorie wenig zu tun. »Es gibt keinen Zweifel mehr, dass es sich bei Migräne um eine genetisch bedingte Erkrankung handelt, bei der es zu Veränderungen in der Freisetzung von Transmittern, bei der Modulation schmerzverarbeitender Strukturen im Gehirn und zu Veränderungen der kortikalen Aktivität kommt«, schreibt Diener in der Fachzeitschrift »Aktuelle Neurologie«. Die Kosten von 1500 Euro müsse der Patient selber tragen. Eine ausführliche Anamnese beim Neurologen und eine entsprechende medikamentöse Behandlung koste dagegen nur 42 Euro, führt Diener aus.

 

Berichten zufolge soll der operative Eingriff bei nahezu 80 Prozent der behandelten Patienten die Erkrankung dauerhaft heilen. Für diesen scheinbaren Erfolg hat Diener zwei Erklärungen: Zum einen seien die meisten Patientinnen, die sich der Behandlung unterziehen, im Alter zwischen 45 und 55 Jahren. In diesem Alter bessere sich das Leiden häufig von selbst. Zum anderen hätten operative Eingriffe bei Migräne eine starke Placebowirkung. So zeige Scheinakupunktur dieselben Erfolge bei der Migränetherapie wie echte chinesische Akupunktur. Unter beiden Verfahren halbiere sich die Anzahl der Attacken bei der Hälfte der Patienten. Ein weiteres Beispiel sei der Einsatz von Botulinumtoxin zur Behandlung chronischer Spannungskopfschmerzen. Wenn das Nervengift in Nacken- und Kopfmuskeln injiziert wird, tritt bei 70 Prozent der Patienten eine Besserung ein. Wird statt des Toxins Kochsalzlösung verwendet, ist die Responderrate genauso hoch.

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