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Es muss nicht immer Eisspray sein

Datum 11.01.2011  17:02 Uhr

Von Felix Grimm, Berlin / Weihnachten ist kaum vorbei und der Schnee noch nicht einmal geschmolzen, da startet schon die Rückrunde zur Fußballbundesliga und ab Freitag heißt es: Ran ans Leder! Sehr zur Freude von Fans wie Tülin Duman. Sie ist gelernte Pharmazeutin. Doch wegen ihrer Fußball-Leidenschaft hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht hat.

Wenn Tülin Duman ihre Ladentür in Berlin-Kreuzberg aufsperrt, dann tut die studierte Pharmazeutin das mit einem breiten Lächeln auf den Lippen und in freudiger Erwartung all der Menschen, die sie heute wieder versorgen darf. Im Gegensatz zu vielen ihrer Pharmaziekollegen ist sie sich sicher, dass keiner ihrer Kunden nach Voltaren oder Eisspray fragen wird.

Der Grund: Tülin Duman hat sich vor gut fünf Jahren selbstständig gemacht. Und zwar nicht als Apothekerin, wie es ihre Ausbil­dung vermuten ließe, sondern als Inhaberin eines Fußballladens. Dumans Kunden, die kennen vor allem eine Krankheit – sie sind fußballverrückt.

 

Ein Laden wie ein Fußballstadion

 

Wer Dumans Geschäft betritt, der tut das stilecht auf einem rasengrünen Teppich, an dessen Seiten sich links und rechts Regale wie Tribünen in einem Fußballstadion em­porranken. Detailverliebt, wie die gebürtige Türkin nun mal ist, hat sie die Auslagen ihres Geschäfts echten Sitzreihen nach­empfunden und präsentiert dort nun all das, was einem Fan des runden Leders das Herz aus dem Trikot springen lässt.

 

Egal ob nostalgische Replika-Jerseys oder modische Freizeitshirts, banales Tipp-Kick oder feinstes Fußballporzellan – die Aus­wahl ist nahezu umfassend. Selbst Bücher, DVDs und CDs mit teilweise wissenschaft­lichem Einschlag finden sich hier. Lediglich das profane Nebenprodukt des modernen Profifußballs, die Schuhe und Trikots der großen Fußballmarken, haben keinen Zutritt zu Dumans Laden. Sie müssen draußen bleiben. Denn hier, in ihrem kleinen Fußballtempel haben allein die Fans das Sagen und nicht die faden Verbände der Ballsportindustrie. Wer hier verkehrt, der liebt den Sport und nicht den Kommerz. Schließlich soll es doch »Spaß machen«, sagt Duman.

 

Eigenwillige Retro-Shirts

 

»Fußball ist das Leitmotiv des Ladens, unter dem wir Kultur, Kunst, Literatur, Spiele und Mode anbieten«, erklärt die 33-Jährige. Natürlich gebe es Fanshirts, »aber eben mit sehr eigenwilligen, oft verspielten Motiven«. Viele Sachen stammten von kleinen Design-Labels. »Die kann man auch zur Arbeit oder beim Ausgehen tragen.« Wie zum Beispiel die Retro-Trikots aus der Stadion-Reihe mit den Motiven »Waldstadion«, »Plumpe« und »Rote Erde«. »Die haben doch viel mehr Aussagekraft als die modernen Trikots von Frankfurt, Hertha und Dortmund«, findet Duman.

 

Die Geschäftsfrau reizt die Idee, jeder Person etwas Originelles anbieten zu können. Das ist ihrem Laden anzusehen. Ein echter Kindheitstraum sei es gewesen, den sie sich mitten in Kreuzberg verwirklicht hat, berichtet Duman. Richtig professionell habe sie zwar nie Fußball gespielt, aber mit den Jungs von der Straße habe sie schon als Kind zusammen gekickt. Das »Goal«, so der Namen des Geschäfts, sei deshalb auch keine Entscheidung gegen ihren Beruf als Apothekerin gewesen, sondern eine für ihre Leidenschaft zum Fußball – wobei es zwischen Pharmazie und dem Ballsport durchaus Überschneidungen gibt: »Ebenso wie manches Medikament kann auch Fußball süchtig machen«, sagt Duman und lächelt verschmitzt.

 

Kicker-Training und Fußball-Lesung

 

Wie sehr sie den Fußball liebt und ihren Laden als Hort für Gleichgesinnte versteht, zeigen auch die regelmäßigen Veranstaltungen, die sie zusätzlich zum Ladengeschäft hier organisiert. Auch deswegen hat sie sich nach fünf Jahren dazu entschlossen, ihre Geschäftsfläche um mehr als Dreifache zu vergrößern. Dazu musste sie zwar den liebgewonnenen Standort nahe der pulsierenden Kreuzberger Oranienstraße verlassen, aber schließlich will sie in Zukunft noch mehr Leuten Platz bieten, wenn der ein oder andere Autor zu ihr in den Laden kommt, um sein Fußballbuch zu präsentieren und zu diskutieren. Zudem soll es in Zukunft auch Tipp-Kick- und Kicker-Trainings geben. »Und wenn’s klappt«, erzählt Duman, »werden wir auch Ausstellungen haben.«

Dass die Vergrößerung, ganz ähnlich wie die Eröffnung vor fünf Jahren, einhergeht mit einer Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland, sei ein wunderbarer Zufall, aber keineswegs entscheidend gewesen, erklärt Duman. Vielleicht steigere die Fußball-WM das Interesse am Laden ein wenig. Aber zu ihrer Kundschaft gehörten sowieso viele Touristen, die zum Teil gezielt kämen, oft angelockt durch Medienberichte. Sogar ein japanisches Lifestyle-Magazin hat schon über das »Goal« berichtet.

 

Für einen multikulturellen Stadtteil wie Kreuzberg bedeute die WM allerdings einen absoluten Ausnahmezustand, räumt Duman ein. Dann ist Fußball natürlich überall im Kiez präsent – nicht nur in ihrem Laden. Kein Wunder, dass Duman sich auf die Weltmeisterschaft der Fußballfrauen ganz besonders freut.

 

Ein Jahr für Fußballverrückte

 

Aber erst einmal steht ab dem Wochenende die Rückrunde in der Fußballbundesliga an. Da blickt Duman erwartungsvoll auf Frankfurt bei den Frauen und auf St. Pauli und Schalke bei den Herren. »Ich bin zwar kein Schalke-Fan«, sagt sie, »aber auf die Leistungen von Magath bin ich sehr gespannt.« So gespannt wie auf das restliche Fußballjahr – mit einer hoffentlich er­folgreichen Frauen-Fußballnationalmannschaft. /

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