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Die Pille danach

Was Anwenderinnen wissen müssen

02.01.2012  16:02 Uhr

Von Daniela Biermann / Rund die Hälfte aller Frauen und Mädchen, die die »Pille danach« verlangen, würden sie laut Berufsverband der Frauenärzte eigentlich gar nicht brauchen. Allerdings wissen viele Frauen nicht, wann sie ihren nächsten Eisprung haben werden. Daher empfiehlt der Verband dennoch, bei der geringsten Unklarheit die Notfallkontrazeption unabhängig vom vermuteten Zykluszeitpunkt zu verordnen. Jedoch bietet auch die »Pille danach« keinen hundertprozentigen Schutz vor einer Schwangerschaft.

Zur Notfallkontrazeption stehen in Deutschland zwei Präparate zur Verfügung: Pidana® mit 1,5 Milligramm Levonorgestrel sowie der selektive Progesteron-Rezeptor-Modulator Ulipristalacetat (ellaOne®). Das Levonorgestrel-haltige Präparat kann bis zu 72 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Bei bereits vorher bestehender Schwangerschaft schadet es dem Embryo nicht. Ulipristalacetat dagegen kann bis zu fünf Tage nach dem Verkehr eingenommen werden. Eine Schwangerschaft aus den Vormonaten muss ausgeschlossen sein. Für beide Präparate gilt: Je früher sie eingenommen werden, desto sicherer verhindern sie eine Schwangerschaft.

Der Apotheker darf in Deutschland – im Gegensatz zu Österreich und der Schweiz – die »Pille danach« nur auf ärztliche Verschreibung abgeben. Dabei sollte er ein Gespräch zu regulären Verhütungsmetho­den anbieten. Im Rest des Zyklus muss weiterhin zusätzlich verhütet werden. Reguläre hormonelle Kontrazeptiva sollten weiter eingenommen werden. Nach Ulipristalacetat-Einnahme sollten zusätzlich Barrieremethoden angewendet werden.

 

Nach Einnahme von Levonorgestrel tritt die Menstruation oft in normaler Stärke und zum erwarteten Zeitpunkt ein, sehr häufig aber auch verstärkt und verspätet. Der nächste Eisprung kann früher stattfinden. Unter Ulipristalacetat kann die Regelblutung früher oder später einsetzen. Bleibt die Blutung aus, sollte eine frauenärztliche Untersuchung erfolgen. Stillt die Anwenderin, sollte sie nach Levonorgestrel mindestens acht Stunden beziehungsweise nach Ulipristalacetat mindestens 36 Stunden bis zum nächsten Stillen warten.

 

Als Nebenwirkungen treten unter anderem sehr häufig Kopf- und Bauchschmerzen, Menstruationsstörungen sowie Übelkeit und Erbrechen auf. Erbricht die Anwenderin innerhalb von drei Stunden nach Einnahme der »Pille danach«, muss die gesamte Dosis (eine Tablette Pidana oder eine Tablette ellaOne) noch einmal eingenommen werden. Besser verträglich ist die »Pille danach« mit oder nach dem Essen. Eine Notfallkontrazeption sollte höchstens einmal im Zyklus zum Einsatz kommen.

 

Die Anwenderin sollte auch auf mögliche Wechselwirkungen hingewiesen werden. CYP3A4-Induktoren wie Johanniskraut, Rifampicin, Carbamazepin und Ritonavir können die Wirkung der Notfallkontrazeptiva hemmen. Bei Ulipristalacetat gilt dies zudem für Arzneimittel, die den Magen-pH-Wert erhöhen wie Protonenpumpenhemmer. /

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