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Medikationsplan

Ein Papier genügt nicht

10.01.2018  09:26 Uhr

Von Anna Pannen / Medikationspläne sind für multimorbide Patienten sinnvoll. Allerdings nur, wenn sie in ein strukturiertes Medikationsmanagement eingebettet sind, bei dem Apotheker und Ärzte Hand in Hand arbeiten. Das zeigen die Ergebnisse dreier Modellprojekte.

Wer viele Medikamente auf einmal einnehmen muss, dem hilft ein Medikationsplan oft weiter. Das haben drei Modell­projekte bestätigt, deren Abschlussberichte nun auf der Internetseite des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) veröffentlicht wurden. Sie zeigen allerdings auch, dass eine papiergebundene Auflistung nicht genug ist.

 

Im Anschluss an das Projekt PRIMA (Primärsystem-Integration des Medikationsplans mit Akzeptanzuntersuchung) von ABDA und BMG wurden knapp 100 der Patienten befragt, die daran teilgenommen hatten. Sie gaben zwar zu 70 Prozent an, sich nun sicherer im Umgang mit ihren Medikamenten zu fühlen. Allerdings hatten nur 50 Prozent von ihnen überhaupt regelmäßig auf ihren Medikationsplan geschaut. Der größte Nutzen des Projekts bestand laut 84 Prozent der Befragten darin, dass sie sich regelmäßig mit Arzt und Apotheker über die Medikation austauschen konnten.

 

Die alleinige Verwendung eines Medikationsplans sei deshalb nicht sinnvoll, lautet das Fazit der Projektverantwortlichen um Professor Martin Schulz. Das Papier müsse in ein Medikationsmanagement mit klaren Verantwortlichkeiten von Hausarzt und Stamm­apotheke eingebettet sein.

 

Elektronischer Plan

 

Zu einem ähnlichen Ergebnis kamen die Macher des Projekts »Erprobung eines Medikationsplans in der Praxis hinsichtlich Akzeptanz und Praktikabilität – Modellregion Erfurt« der Universität Witten/Herdecke. Auch hier fühlten sich 84 Prozent der bei Projektende befragten Patienten sicherer im Umgang mit ihren Medikamenten. 81 Prozent von ihnen wünschten sich aber, dass Arzt und Apotheker den Plan gemeinsam pflegen. Die beteiligten Heilberufler bemängelten, dass die Patienten ihren Papier-Medikationsplan oft vergessen hätten und plädierten für eine elektronische Variante.

 

Auch die Leiter des Projekts MetropolMediplan 2016 des Klinikums Fürth weisen in ihrem Abschlussbericht da­rauf hin, wie wichtig die Kommunikation zwischen den beteiligten Apothekern und Ärzten sei. Das habe die Auswertung ergeben. Viele Heilberufler hatten dabei angegeben, sie wünschten sich verbindlich festgelegte Verantwortlichkeiten. Auch forderten sie eine Vergütung für ihren Zeitaufwand. Der Medikationsplan sei zwar ein Schritt in die richtige Richtung, so die Projektleiter. Sein Potenzial ließe sich aber in der derzeitigen Form nicht voll ausschöpfen. /

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