Ausbreitung von Viren durch Naturzerstörung im Fokus |
Je weiter der Mensch in die Lebensräume wilder Tiere dringt, desto größer wird die Gefahr, dass ein Virus überspringt. / Foto: Getty Images/Artem Kulaksyz / EyeEm
Die Ursachen solcher Übertragungen müssten aufgeklärt und Strategien zu ihrer Verhinderung entwickelt werden, sagte die Vorsitzende des Umweltausschusses im Bundestags, Sylvia Kotting-Uhl (Grüne), am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Den Anfang mache ein per Livestream übertragenes Fachgespräch kommenden Mittwoch (13. Mai), das habe der Ausschuss beschlossen.
«Wir beginnen für das Eindringen des Menschen in die letzten natürlichen Lebensräume von Tieren und Pflanzen einen hohen Preis zu zahlen», sagte Kotting-Uhl. Zusammenhänge zwischen Naturzerstörung und gesundheitlichen Risiken schienen klar, das Zurückdrängen der Natur, Reiseverkehr und globale Lieferketten ebneten Zoonosen, also Infektionskrankheiten, die bei Tieren und Menschen vorkommen, und Pandemien den Weg.
Auch Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) verwies auf den weltweiten Schutz der Natur, um dem Ausbruch neuer und gefährlicher Krankheiten vorzubeugen. Rund 70 Prozent der bekannten Erreger stammen Experten zufolge ursprünglich aus dem Tierreich, darunter HIV, Ebola und SARS. Wenn das Gleichgewicht von Lebensräumen gestört wird, etwa weil Wälder für die Landwirtschaft gerodet werden, steigt Wissenschaftlern zufolge das Risiko für die Übertragung von Erregern auf Menschen.