Auf ein E-Rezept mit Overwiening und Leyck Dieken |
Alexander Müller |
20.11.2023 18:00 Uhr |
Aktuell kann das E-Rezept mit der Gematik-App eingelöst werden, ausgedruckt als Token oder mittels der elektronischen Gesundheitskarte (EGK) der Versicherten. Die Versender fühlen sich davon diskriminiert. Derzeit prüft die Gematik einen vierten Weg – eine Art virtuelles Kartenterminal: Dabei wird Leyck Dieken zufolge eine sogenannte NFC Bridge zum Smartphone gebaut. Damit kann das Gerät auslesen, dass der Nutzer wirklich seine EGK in den Händen hält. Der Gematik-Chef betont, dass auch diese Lösung absolut sicher sein müsste. Overwiening hat dagegen kein Verständnis dafür, dass für diese Entwicklung jetzt weitere Versichertengelder ausgegeben werden.
Einig sind sich die beiden, dass die Krankenkassen keine eigenen Apps anbieten sollten, um E-Rezepte einzulösen. Stattdessen sollte die Gematik-App verbessert werden – vor allem bei der Authentifizierung hakt es derzeit noch. Doch auch dabei sollen die Apotheken künftig unterstützen, Stichwort Identverfahren.
Leyck Dieken wird das nur noch von außen beobachten können, denn zum Jahreswechsel scheidet er an der Spitze der Gematik aus. Es sei, sagt er, »eine wunderschöne Zeit« gewesen. Aber Hand aufs Herz: Wer war in den Gesellschafterversammlungen am anstrengendsten? Die Krankenkassen? Die KBV? Oder doch die Apotheker? »Auf keinen Fall die Apotheker.«
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.