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Coronavirus-Schnelltest

Auch Laien können zuverlässig testen

Antigen-Schnelltests auf das Coronavirus liefern auch gute Ergebnisse, wenn sie von Laien verwendet werden. Sie eignen sich somit auch als Selbsttest, zeigt eine aktuelle Studie von Forschenden der Charité.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 11.01.2021  15:30 Uhr

Antigen-Schnelltests, mit deren Hilfe schnell auf eine SARS-CoV-2-Infektion getestet werden kann, wenn eine hohe Viruslast vorliegt, werden als sinnvolle Ergänzung zu den etablierten und deutlich empfindlicheren RT-PCR-Tests empfohlen. Die Befürchtung, dass sich diese Tests wegen der nicht ganz einfachen Probenahme nicht als Selbsttest eignen, scheint zumindest in bestimmten Fällen unbegründet zu sein. Das zeigt eine Untersuchung eines Teams um Dr. Andreas K. Lindner von der Charité in Berlin, die jetzt auf dem Preprintserver »MedRxiv« publiziert wurde. In dieser herstellerunabhängigen, prospektiven Studie untersuchte das Team die diagnostische Genauigkeit der Tests bei Anwendung von Laien im Vergleich zu medizinischem Personal.

Symptomatischen Probanden mit Verdacht auf eine SARS-CoV-2-Infektion wurde eine illustrierte Anleitung ausgehändigt, nach der sie den Test durchzuführen hatten. Die Durchführung des Tests wurde dann von den Betreuern der Studie ohne zu intervenieren beobachtet. Als Vergleich dienten Proben, die von geschultem und erfahrenem Klinikpersonal entnommen und analysiert worden waren. Neben der Auswertung der erhobenen Daten wurde die Durchführbarkeit des Selbsttests auch durch die Auswertung von Fragebögen beurteilt, die sowohl die Beobachter als auch die Studienteilnehmer auszufüllen hatten.

Gute Ergebnisse bei der Selbsttestung

Von 146 symptomatischen Erwachsenen war bei 40 Probanden eine SARS-CoV-2-Infektion durch einen RT-PCR-Test nachgewiesen worden (27,4 Prozent). Die Sensitivität bei Selbsttestung betrug 82,5 Prozent (33 positive Ergebnisse im Schnelltest gegenüber 40 RT-PCR-Positiven) und 85,0 Prozent (34 positive Ergebnisse im Schnelltest gegenüber 40 RT-PCR-Positiven), wenn die Testung von geschultem Personal durchgeführt worden war.

Die positive prozentuale Übereinstimmung zwischen Selbsttest und professionell durchgeführtem Test betrug 91,4 Prozent, die negative prozentuale Übereinstimmung 99,1 Prozent. Bei hoher Viruslast (>7,0 log10 SARS-CoV-2-RNA-Kopien/ml) lag die Sensitivität bei 96,6 Prozent sowohl für Selbsttests als auch für professionell durchgeführte Tests. Nur in einem Fall wurde ein Testergebnis negativ interpretiert, obwohl eine Infektion vorlag. Probleme bei der Probenahme und bei der Testung, darunter eine unvollständige Probenahme, eine unzureichende Extraktion oder ungenaues Pipettieren, wurden bei 25 der 40 PCR-Positiven beobachtet.

Nicht verallgemeinern

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass ein Antigen-Schnelltest zur Detektion einer SARS-CoV-2-Infektion auch von Laien zuverlässig durchführbar ist. Sie sehen zudem Potenzial, die Fehlerfrequenz beispielsweise durch eine verbesserte Gebrauchsanweisung oder durch ein optimiertes Produktdesign noch weiter zu reduzieren.

Zu den Schwächen der Studie nehmen die Autoren auch Stellung. So weisen sie darauf hin, dass die Studie nur in einem Zentrum durchgeführt wurde. Die Patienten waren zudem mit einem Durchschnittsalter von 35 Jahre relativ jung und gebildet: 59,6 Prozent hatten einen Hochschulabschluss. Zudem hatte fast die Hälfte in der Vergangenheit eine professionelle Probenahme für SARS-CoV-2 bereits erlebt. Daher muss noch überprüft werden, ob die Ergebnisse dieser Studie auch auf Patienten übertragbar sind, die vielleicht weniger gebildet sind und die eine professionelle Probenahme noch nicht kennen.

Dennoch ist die Studie ein erster Beleg, dass die Anwendung von Antigentests durch Laien auch zuverlässige Ergebnisse liefern. Diese Anwendung wird inzwischen immer stärker politisch gefordert. Neben der Bundestagfraktion der Grünen will nun auch der Berliner Senat dafür plädieren, den Verkauf der Tests an Laien zu erlauben.

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