Donepezil|Aricept®|11|1997 |
Eisai, Pfizer
5 mg Filmtabletten
10 mg Filmtabletten
Aricept ist zugelassen zur symptomatischen Behandlung der leichten bis mittelschweren Alzheimer-Demenz.
Donepezil ist ein Cholinesterase-Hemmer. Es hemmt mit hoher Selektivität die zentrale Acetylcholinesterase, um die Konzentration des Acetylcholins im synaptischen Spalt zu erhöhen. Damit soll das zunehmende zentrale cholinerge Defizit, das bei der Alzheimer-Demenz für den Verlust der kognitiven Funktion verantwortlich gemacht wird, verhindert werden.
Donepezil ist ein Piperidinderivat, das sich chemisch von anderen Cholinesterasehemmern unterscheidet. Strukturell ist Donepezil weder mit den Acridinen (Tacrin und andere) noch mit den Carbamaten (Physostigmin und andere) verwandt.
Donepezil ist ein spezifischer und reversibler Inhibitor der Acetylcholinesterase, der im Gehirn überwiegenden Cholinesterase. Der Wirkstoff hemmt dieses Enzym 1000-mal effektiver als die in der Peripherie überwiegend vorkommende Butyrylcholinesterase (BuChE, Pseudocholinesterase). In therapeutischer Dosierung kommt es somit nicht zur Beeinflussung der BuChE-Aktivität, was mit der unter der Donepezil niedrigen Inzidenz peripherer Nebenwirkungen in Verbindung gebracht wird.
Die Therapie mit Donepezil sollte nur begonnen werden, wenn der Patient eine Bezugsperson hat, die die regelmäßige Medikamenteneinnahme überwacht. Sie sollte solange fortgeführt werden, wie der Patient einen therapeutischen Nutzen daraus zieht.
Die Behandlung wird mit täglich 5 mg Donepezil begonnen. Die Einnahme der Tablette erfolgt am Abend kurz vor dem Schlafengehen. Die 5-mg-Dosis sollte für mindestens einen Monat beibehalten werden, um die ersten klinischen Anzeichen eines Behandlungserfolges feststellen und gleichbleibende Plasmakonzentrationen von Donepezil erreichen zu können. Nach einer klinischen Beurteilung kann die Dosis auf 10 mg Donepezil pro Tag erhöht werden. Die empfohlene tägliche Maximaldosis beträgt 10 mg.
Nach Absetzen der Therapie wird ein langsamer Abbau der günstigen Wirkung von Donepezil beobachtet. Es bestehen keine Anzeichen auf einen Rebound-Effekt nach abruptem Absetzen der Medikation.
Donepezil wird unter anderem über CYP3A4 und, in geringerem Maß, über CYP2D6. In In-vitro- Studien haben Ketoconazol und Chinidin, die Inhibitoren für CYP3A4 und CYP2D6 darstellen, den Metabolismus von Donepezil gehemmt. Da das Ausmaß der Hemmung oder Induktion unbekannt ist, sollten Kombinationen von Donepezil mit den entsprechenden Induktoren oder Inhibitoren nur mit Vorsicht erfolgen.
Donepezil kann möglicherweise die Wirkung anderer Arzneimittel mit anticholinerger Aktivität beeinflussen. Zudem muss mit einer möglichen synergistischen Wirkung bei gleichzeitiger Behandlung mit Arzneimitteln wie Succinylcholin, anderen Arzneimitteln mit neuromuskulärer Blockwirkung oder cholinergen Agonisten sowie β-Blockern, die eine Wirkung auf die kardiale Erregungsleitung haben, gerechnet werden.
Die unter der Therapie mit Donepezil am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind Diarrhö, Muskelkrämpfe, Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Schlaflosigkeit.
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
In-vivo-Untersuchungen zu Donepezil zeigten eine dosisabhängige Hemmung der Acetycholin-Esterase(AChE)-Aktivität im Gehirn der Ratte. Auch die Dauer der Aktivitätshemmung war dosisabhängig. Die Gabe von 5 beziehungsweise 10 mg/kg Donepezil führte zu einer Senkung der zerebralen AChE-Aktivität, die 4 beziehungsweise 8 Stunden lang anhielt (p<0,01).
Das Ausmaß der AChE-Hemmung, gemessen an der Erythrozytenmembran beim Menschen, ist abhängig von der Donepezil-Plasmakonzentration und somit von der verwendeten Dosis. Bei Dosierungen zwischen 0 und 5 mg/Tag liegt eine lineare Korrelation sowohl zwischen applizierter Menge und Steady-state-Plasmaspiegel als auch zwischen Plasmaspiegel und erzielter AChE-Hemmung vor. Bei Dosierungen von 5 mg/Tag (entsprechend einem mittleren Plasmaspiegel im Steady-State von etwa 30 ng/ml) wird im Mittel eine etwa 64-prozentige AChE-Hemmung erzielt.
Bei höheren Dosierungen und entsprechend höheren Plasmaspiegeln ist die Steigerung der AChE-Hemmung nur noch begrenzt möglich, und die entsprechende Kurve flacht ab. Bei einer Dosis von 10 mg/Tag (Steady-state-Plasmaspiegel beträgt im Mittel 47 ng/ml) liegt eine 77prozentige AChE-Hemmung vor. Bei Plasmaspiegeln zwischen 50 und 75 ng/ml erreicht die AChE-Hemmung ein Plateau von 77 bis 84 Prozent. Eine tägliche Gabe von mehr als 10 mg Donepezil erscheint somit nicht sinnvoll.
Aricept Filmtabletten sind bei Temperaturen nicht über 30 °C zu lagern.
Aricept ist verschreibungspflichtig.
Donepezil
Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).
Während der Schwangerschaft sollte Donepezil nur angewendet werden, wenn dies zwingend erforderlich ist. Frauen, die Donepezil einnehmen, sollten nicht stillen.
Letzte Aktualisierung: 18.04.2018