Arnold: »Wir nehmen den Arztpraxen nichts weg« |
Neben einer Erweiterung der niedrigschwelligen Angebote wurde auch diskutiert, ob der öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) in dieser Hinsicht gestärkt werden sollte. Dafür plädierte Ute Teichert, die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD). Sie findet, dass dem ÖGD bei der Impfung der Bevölkerung eine größere Rolle zukommen sollte. In den vergangenen Jahren seien hier Strukturen vernachlässigt und Stellen abgebaut worden, kritisierte Teichert. Gesundheitsämter müssten wieder im großen Rahmen sowohl Impfberatungen als auch Impfungen selbst anbieten, zum Beispiel vor Ort in den Kindertageseinrichtungen oder Schulen.
Unter dem Namen »Nationales Aktionsbündnis Impfen« hat sich zu dieser Frage eine Gruppe von Experten zusammengetan, die gemeinsam alle wichtigen Kräfte bündeln wollen, um darauf hinzuweisen, dass neben SARS-CoV-2 auch andere Erreger durch Impfungen wirksam bekämpft werden können, erklärte Thaiss. Neben der ABDA sind in dem Bündnis auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte vertreten, die Ständige Impfkommission (STIKO) und der Verband der forschenden Pharmaunternehmen (vfa) sowie Vertreter der Krankenkassen (vdek und AOK Plus). Das Ziel: Impfungen als Maßnahme der primären Prävention ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken, konkrete Vorschläge zur Steigerung der Impfquoten unterbreiten sowie Impfhindernisse abbauen. Insgesamt möchte das Aktionsbündnis die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung steigern.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.