Pharmazeutische Zeitung online
Tarifverhandlungen für Apotheker

Arbeitgeber rechtfertigen Haltung

Nach dem jähen Abbruch der Verhandlungen zum neuen Bundesrahmentarifvertrag durch die Apothekengewerkschaft Adexa hat die Gegenseite ihre Position verteidigt. »Wir sind der Meinung: Rahmentarif ja, Gestaltungsfesseln nein«, sagte der Vorsitzende des Arbeitgeberverbands Deutscher Apotheken (ADA), Theo Hasse, der Pharmazeutischen Zeitung.
Cornelia Dölger
09.11.2018  15:30 Uhr

Damit stellen sich die Arbeitgeber quer zu einem der Hauptanliegen der Gewerkschaft, nämlich der Etablierung eines eigenen Tarifs für Apothekenfilialleiter. Auf einen solchen hatte sich die Adexa vor Kurzem mit der Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter Nordrhein (TGL) grundsätzlich geeinigt. »Davon lassen wir  die Finger«, betonte Hasse im Gespräch mit der PZ. Ein eigener Tarif für diese Berufsgruppe stehe für ihn nicht zur Debatte. »Ein derart komplexes Gebiet lässt sich nicht mit einem flächendeckenden Rahmentarif regeln, stattdessen sollte der Apothekeninhaber mit den Mitarbeitern im Einzelfall verhandeln.«

Vor allem stört sich Hasse an Forderungen nach mehr Urlaub sowie auch der Verminderung der Arbeitszeit, die laut Gewerkschaft für alle Apothekenmitarbeiter gelten solle. Derzeit hätten alle approbierten Mitarbeiter Anspruch auf 33 Urlaubstage pro Jahr, die Adexa verlangt laut Hasse drei zusätzliche Tage für Filialleiter. »Dadurch würde das Gleichheitsprinzip empfindlich gestört, denn im Prinzip kann jeder approbierte Angestellte dieselben Aufgaben erledigen wie der Filialleiter«, so der ADA-Vorsitzende. De facto würden damit die Angestellten schlechter gestellt.

Streit um Arbeitszeit

Beim Thema Arbeitszeit, so Hasse weiter, sei der Streit entbrannt, der letztlich zum Abbruch der Gespräche geführt habe. Spürbar weniger als die bisher 40 Wochenstunden sollten alle Apothekenmitarbeiter nach Vorstellung der Adexa künftig leisten, zitierte Hasse die Gewerkschaft. »Um wie viel sie runtergehen wollten, kam zwar nicht zur Sprache, aber die Richtung wurde ziemlich deutlich.«

Es sei dann zu Bruch gekommen, weil über die Arbeitszeit Geldfragen ins Spiel gekommen seien – und darüber wolle der ADA derzeit nicht diskutieren. Jede Arbeitsstunde weniger komme einem Lohnplus von 2,5 Prozent gleich, sagte Hasse. »Aber über geldwerte Inhalte verhandeln wir nicht, solange wir nicht wissen, was Bundesgesundheitsminister Spahn plant und ob zusätzliches Geld für die Apotheken kommt«, betonte der Arbeitgeberchef. Die aktuelle politische Situation für Apotheker sei schlichtweg zu ungewiss.

Die weit auseinanderliegenden Vorstellungen bei der Tarifgestaltung waren auch laut Adexa Grund für den Abbruch der Gespräche. »Die Arbeitgeber sehen keinerlei Notwendigkeit, die Rahmenbedingungen der Arbeitsverhältnisse in den öffentlichen Apotheken attraktiver zu gestalten«, hatte Adexa-Vorstand Tanja Kratt kritisiert. Die Vertreter der Arbeitgeberseite wollten lediglich über »redaktionelle Änderungen« verhandeln, das sei zu wenig.

Man erwarte von der Gegenseite nun konstruktive Vorschläge, hatte der Erste Vorsitzende Andreas May ergänzt. Das stößt beim ADA auf Ablehnung. So lange nicht klar sei, wohin die politische Reise gehe, würden sich die Arbeitgeber nicht bewegen. Hasse betonte heute: »Wir werden in nächster Zeit kein Angebot machen.«

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa