Arbeit am Omikron-Impfstoff mit »voller Geschwindigkeit« |
Christina Hohmann-Jeddi |
09.12.2021 17:57 Uhr |
Professor Dr. Florian Krammer begrüßte die Arbeit der Impfstoffhersteller bei einer Veranstaltung des Science Media Center am Mittwoch. Während die Forschung jetzt die benötigten Daten zu Omikron und seiner Pathogenität erhebe, müssten die Impfstoffhersteller Einsatz zeigen, rasch eine angepasste Vakzine entwickeln und über deren Zulassung mit den entsprechenden Behörden verhandeln. Wenn entsprechende Varianten-Impfstoffe erst Mitte nächsten Jahres verfügbar würden, könnte die Omikron-Welle in vielen Ländern schon vorbei sein, so Krammer.
Auch er betonte, dass eine starke Kozirkulation von Delta und Omikron als mögliches Szenario mitbedacht werden müsse. Da ein Omikron-Impfstoff gegen die Delta-Variante nur einen begrenzten Schutz biete, stelle sich die Frage, mit welchem Impfstoff in diesem Fall bisher Ungeimpfte vakziniert werden sollten und welcher als Booster eingesetzt werden sollte.
Krammer ergänzte: »Die Impfstoffe, um die ich mir im Moment mehr Sorgen als um die breit angewendeten Impfstoffe mache, sind einerseits Impfstoffe, die nur einmal verabreicht werden, und andererseits die inaktivierten Ganzvirus-Impfstoffe, die nicht unbedingt eine gute T-Zell-Antwort hervorrufen und nur niedrige neutralisierende Antikörpertiter induzieren können. Ich würde annehmen, dass die Wirksamkeit der Immunantwort durch die Impfung bei ihnen am stärksten abnimmt.« Bei Impfstoffen, die wie die mRNA-Vakzinen eine gute T-Zell-Reaktion hervorrufen oder sehr hohe neutralisierende Antikörpertiter induzieren, sei er etwas weniger besorgt.