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BAV-Mitgliederversammlung

Apotheker wie ein »Fels in der Brandung«

»Fels in der Brandung« und »Vorbild in der Krise«: Der Vorsitzende des Bayerischen Apothekerverbands, Dr. Hans-Peter Hubmann, sparte nicht mit Lob für die Kollegen. Bei der Mitgliederversammlung am gestrigen Mittwoch forderte er eine Stärkung der Präsenzapotheken – vor allem wirtschaftlich.
Brigitte M. Gensthaler
22.07.2021  12:30 Uhr

Erstmals sandte der bayerische Gesundheitsminister ein Grußwort an die Mitgliederversammlung des BAV, die per Livestream aus Nürnberg übertragen wurde. »Die Apotheker sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Pandemiebekämpfung«, sagte Klaus Holetschek (CSU)  in seiner Videobotschaft. Er wünsche sich weiterhin einen guten fachlichen Austausch mit den Apothekern, so der Minister.

In der Pandemie habe die Apotheke vor Ort gut funktioniert und sich als Vorbild für die Patientenversorgung erwiesen, lobte Verbandschef Hubmann. Apotheken hätten innerhalb kurzer Zeit neben der Arzneimittelversorgung zusätzliche Aufgaben übernommen, etwa  die Herstellung von Desinfektionsmitteln, die Versorgung mit Schutzmasken, das Angebot von Antigentests oder die Versorgung mit Covid-19-Impfstoffen. »Die Struktur der Versorgung durch inhabergeführte Apotheken vor Ort hat sich bewährt und ihre Krisenfestigkeit bewiesen.«

Die Politik habe dies anerkannt. Unter anderem wurde die SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung, die einen flexibleren Umgang mit den Rabattverträgen ermöglicht, bis 31. Mai 2022 verlängert. Diese Regelung hätten die Apotheken nicht ausgenutzt, sondern die Verträge eingehalten, wo immer es möglich war. »Aber sie bringt uns mehr Beinfreiheit, um die Bevölkerung gut mit Arzneimitteln versorgen zu können.«

Pandemie-Sondereffekte beeinflussen Betriebsergebnis

2020 haben pandemiebedingte Sonderregelungen das wirtschaftliche Ergebnis der Apotheken erheblich beeinflusst. Dazu zählte Hubmann zum Beispiel den Botendienst für GKV-Versicherte, der seit Mai 2020 bezahlt wird. Allerdings verharrten die Auszahlungen nun auf dem Niveau von etwa 2,4 Millionen Euro. »Rechnen Sie diese Leistung ab, wann immer Sie sie erbringen«, mahnte Hubmann. Bei der Schutzmasken-Abgabe für vulnerable Bevölkerungsgruppen hätten sich die Apotheker als »perfekte Logistiker« erwiesen. Die Politiker hätten erkannt, dass ohne die Apotheken »in der Fläche gar nichts geht«. Zur Kritik an der Masken-Honorierung sagte der BAV-Chef: »Das Geld haben wir uns verdient durch gute Arbeit.«

In wirtschaftlicher Hinsicht gehe die Schere zwischen den Apotheken aber immer weiter auf. »Der Trend zur Konzentration und Umsatzsteigerung hält an, aber nicht alle Apotheken profitieren gleichmäßig vom Wachstum.« Der Netto-Umsatz der sogenannten durchschnittlichen Apotheke sei 2020 auf den Höchststand von 2,8 Millionen Euro gestiegen. Für den relativ deutlichen Anstieg des steuerlichen Betriebsergebnisses seien vor allem Sondereffekte wie die Erhöhung der Notdienstpauschale, die Maskenpauschale und die Botendienstgebühr verantwortlich. Ohne diese Einnahmen wäre das Betriebsergebnis unverändert, sagte der BAV-Chef und konstatierte: »Das wirtschaftliche Ergebnis unserer Apotheken wird nicht mehr vorwiegend durch packungsbezogene Entgelte, sondern immer stärker durch Sondereffekte geprägt. Das senkt jedoch die Planbarkeit.«

Daher forderte er eine Stabilisierung und Stärkung der Apotheken durch entsprechende politische Rahmenbedingungen. »Hierzu gehört die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation.« Zudem hält der BAV am Fremd- und Mehrbesitzverbot sowie der freien Apothekenwahl unbedingt fest. Der zunehmende OTC-Versandhandel – inzwischen mit einem Marktanteil von rund 20 Prozent – sei gesundheitspolitisch bedeutsam, so Hubmann; er befürchtete dadurch eine »Entfremdung von der Apotheke« und warnte zudem davor, dass apothekentypische Leistungen wie die Beratung zu, aber auch das Abraten von bestimmten Arzneimitteln oder Produkten verloren gehen könnten.

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