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Cannabis aus der Offizin 

Apotheker sehen heilberuflichen Zielkonflikt 

SPD, Grüne und FDP wollen noch diese Woche in Koalitionsverhandlungen gehen. Auch die Liberalisierung von Cannabis wird dabei eine Rolle spielen. Ein Weg könnte über die Abgabe in Apotheken führen. Die allerdings würden das nur unter strikten Auflagen tun.
Stephanie Schersch
20.10.2021  16:30 Uhr

In diesen Tagen steht Deutschland vor einem besonderen Projekt. Zum ersten Mal wollen SPD, Grüne und FDP Verhandlungen über eine mögliche Ampel-Koalition führen. In vielen Punkten müssen die Parteien um konstruktive Lösungen ringen. Einen groben Fahrplan gibt dabei das Ergebnispapier der Sondierungsgespräche vor. In Sachen Gesundheit wird das Dokument allerdings an kaum einer Stelle konkret. Vieles bleibt damit vorerst noch völlig ungewiss.

Dennoch wurde ein Thema in den zurückliegenden Tagen bereits sehr rege diskutiert. So verfolgen FDP und Grüne in der Cannabis-Politik zumindest einen ganz ähnlichen Kurs. Beide Parteien sprechen sich seit Jahren für eine Öffnung in diesem Punkt aus und haben sich dazu auch in ihren Wahlprogrammen recht deutlich positioniert. Die SPD kann sich immerhin eine kontrollierte Freigabe im Rahmen von Modellprojekten vorstellen. Unklar ist noch, an welchen Stellen die Menschen Zugang zu Cannabis bekommen könnten. Die Grünen würden die Abgabe gerne über lizensierte Fachgeschäfte organisieren. Auch die FDP kann sich eine solche Regelung vorstellen, immer wieder hatte sie dabei auch Apotheken als mögliche Lizenzinhaber ins Spiel gebracht. Erst vor wenigen Tagen hat FDP-Chef Christian Lindner diesen Vorschlag noch einmal wiederholt.

»Ein sicherer Vertriebsweg«

Die Apotheker müssten mit einer solchen Leistung keine ganz einfache Aufgabe stemmen. Für sie würde sich hier ein heilberuflicher Zielkonflikt stellen, erklärt ein ABDA-Sprecher auf Nachfrage der PZ. »Einerseits gehören Drogen zu Genusszwecken nicht in die Apotheke. Andererseits muss bei einer Legalisierung auch ein sicherer Vertriebsweg zur Verfügung stehen, der die Konsumentinnen und Konsumenten schützt.«

Ohnehin könnten sich Apotheker eine Abgabe nur unter klaren Vorgaben vorstellen. »Es bräuchte Abgaberegeln, die ein hohes Schutzniveau insbesondere für junge Menschen sicherstellen und im Apothekenalltag praktisch umsetzbar sind.« Konkreter wird der Sprecher an dieser Stelle nicht. Auch in die Ausgangsfrage, ob Cannabis legalisiert werden sollte, will sich die ABDA nicht einmischen. Dies sei »eine Entscheidung, die Gesellschaft und Gesetzgeber treffen müssen«. Sollte es jedoch dazu kommen, will die Apothekerschaft Gesprächsbereitschaft signalisieren. So würde man »an einer Lösung mitarbeiten, die den Besonderheiten von Cannabisprodukten unter Qualitäts- und Sicherheitsaspekten Rechnung trägt«, heißt es.

Bereits am morgigen Donnerstag sollen die Koalitionsverhandlungen beginnen. Unklar ist noch, wann die Gesundheitspolitik auf der Agenda stehen wird. Sicher scheint derweil, dass die Parteien im Rahmen der Gespräche um einen Kompromiss zur Legalisierung von Cannabis ringen.

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