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Apothekenklima-Index

Apotheker bleiben pessimistisch – auch mit Blick auf das E-Rezept

Die deutschen Apotheker blicken weiterhin skeptisch in die Zukunft. Knapp drei Viertel rechnen mit einer negativen Entwicklung der Branche. Das geht aus dem aktuellen Apothekenklima-Index der ABDA hervor. Ein Grund für die pessimistische Haltung ist demnach auch die Einführung des E-Rezepts.
Stephanie Schersch
18.11.2020  13:50 Uhr

Zu wenig Nachwuchs

Wie in den vergangenen Jahren bleibt die Nachwuchsgewinnung laut Apothekenklima-Index ein großes Problem in den Betrieben. So gab es im Studienjahr 2018/2019 deutschlandweit lediglich 2281 Approbationen. »Das ist eindeutig zu wenig«, so Schmidt. Schließlich würden Apotheker nicht nur in der Offizin, sondern auch in Klinikapotheken und der Industrie gesucht. Wie schwierig die Lage am Markt ist, zeigen auch die Erwartungen der Inhaber. So rechnen 70 Prozent mit maximal einem geeigneten Bewerber, wenn sie eine Stelle als Apotheker ausschreiben. Ähnlich schwierig scheint die Suche nach einem Nachfolger zu sein. Hier geht dem Index zufolge sogar jeder Fünfte Inhaber davon aus, gar keinen echten Interessenten zu finden.

Die ABDA hat im Rahmen der Umfrage auch nach den Stressfaktoren im Alltag gefragt. Bürokratie (94,2 Prozent) und Lieferengpässe (84,8 Prozent) führen wie im Vorjahr das Ranking der größten Ärgernisse an. Über die Importquote (22,8 Prozent gegenüber 41 Prozent im Jahr 2019) und Rabattverträge (52,4 versus 59 Prozent) haben sich hingegen weniger Apotheker beklagt. Dieses Ergebnis könnte auf die im Zuge der Coronavirus-Krise eingeführten Sonderregeln zurückzuführen sein. So dürfen Apotheker derzeit flexibler reagieren, wenn beispielweise ein Rabattarzneimittel nicht lieferbar ist.

Auch bei den Motivatoren spiegeln sich die Erfahrungen der Pandemie. Nach wie vor sorgen der direkte Kontakt zu den Patienten (78,8 Prozent) sowie die Unabhängigkeit als Freiberufler (73 Prozent) für große Zufriedenheit. In diesem Jahr aber war auch der Beitrag zur Gesundheitsvorsorge für viele Inhaber (45,4 Prozent, 2019: 33,6 Prozent) ein wichtiger Faktor. »Die Kollegen haben erlebt, wie wichtig ihre Arbeit in der Pandemiesituation ist«, so Schmidt. Viele fühlten sich daher mehr wertgeschätzt.

Deutlich mehr Botendienste

Zuletzt hatte auch der Botendienst eine bedeutende Rolle im Zuge der Krise gespielt. So haben die deutschen Apotheken nach Angaben der ABDA während des Lockdown im März rund 450.000 Botendienste am Tag geleistet und damit etwa 1,5 Mal so viel wie im Januar. Im Juli habe sich die Anzahl der Dienste wieder auf Vor-Pandemie-Niveau eingependelt, sagte Schmidt. Die meisten Befragten (91,4 Prozent) werteten ihn zu diesem Zeitpunkt vor allem wieder als normalen Kundenservice. Im März hatten Apotheker laut ABDA insbesondere den Infektionsschutz und die Belieferung von Risikogruppen als wichtigste Gründe für den Botendienst genannt.

Von der Politik erwarten die Inhaber nach wie vor ganz besonders eins: Planungssicherheit. 83,6 Prozent werten das als wichtigstes Thema der Gesundheitspolitik, 2019 waren es noch satte 90 Prozent gewesen. Die ABDA führt den leichten Rückgang vor allem auf das Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz zurück, das zum Zeitpunkt der Befragung zwar noch nicht verabschiedet, aber schon absehbar war. Mehr Freiräume in der Patientenversorgung wünschen sich 45 Prozent der Inhaber und damit deutlich mehr als im Vorjahr. Hier dürften erneut die positiven Erfahrungen mit den Sonderregeln zur Versorgung in Coronazeiten eine wesentliche Rolle spielen. Die Bekämpfung der Pandemie ist für jeden vierten Inhaber (27,6 Prozent) ein wichtiges Thema.

 

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