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FIP-Report

Apotheken weltweit kritisieren Behörden für Pandemie-Handling

Rund um die Welt beschäftigten sich die Apotheken noch mit den Lehren aus der Coronavirus-Pandemie. Welche Schwierigkeiten gab es zu meistern, was hat die Krise Positives bewirkt und was muss in Zukunft besser laufen? Viele Länder sind sich einig: Die Behörden hätten in der Covid-19-Krise mehr unterstützen können.
Jennifer Evans
05.09.2023  11:00 Uhr

Die Covid-19-Pandmie hat der Welt gezeigt, wie wichtig es ist, sich anzupassen und zu lernen. Und zwar nicht nur während der Krise, sondern auch danach. Welche Lehren der Berufsstand aus der Corona-Zeit gezogen hat und welche Veränderungen dadurch in verschiedenen Ländern rund um den Globus angestoßen wurden, hat der Weltapothekerverband FIP vor Kurzem in einem Report zusammengestellt.

Die Behörden kommen darin nicht so gut weg. Ob mehr Anerkennung, Geld oder Zusammenarbeit – dem Berufsstand hätten sie  fast überall mehr Unterstützung bieten können.

Das College of Pharmacists of Costa Rica initiierte im Januar 2020 ein Projekt zu pharmazeutischen Dienstleistungen im Bereich der Immunisierung, das später an die Corona-Impfstoffe angepasst wurde. Dazu gehörten auch Informationskampagnen und Schulungen zu Covid-19-Themen. Das Ganze kam gut an. Als eine der größten Herausforderungen bei dieser Aufgabe nannte das College insbesondere ein Problem: In den nationalen Medien Platz zu finden, um verlässliche Informationen über Impfstoffe und die Rolle des Apothekers zu vermitteln. Zudem hätten die Apotheken gerne eine solidere Partnerschaft mit dem Gesundheitsministerium aufgebaut.

Wertschätzung und Geld fehlten

Auch der indische Verband Indian Pharmaceutical Association hat sich angesichts seiner Erfahrungen vorgenommen, die Apotheken künftig als wichtige Gesundheitsdienstleister im Land zu etablieren. Die Rolle als erste Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten, um gesundheitliche Ratschläge zu geben, haben die indischen Apotheken trotz aller Risiken sehr ernst genommen. Erst das hat ihnen zu einer größeren Anerkennung und Bedeutung im Gesundheitssystem verholfen.

Schwierig war es demnach aber aufgrund unterbrochener Lieferketten die Arzneimittelversorgung aufrecht zu erhalten und trotz angespannter Personalsituation die Apotheken offen zu halten. Auf die Fahnen geschrieben hat sich die indische Apothekerschaft aber für die Zukunft, mehr aufzuklären – sowohl die Offizinen in puncto Katastrophenmanagement und Infektionsprävention als auch die Patientinnen und Patienten im richtigen Handling mit Arzneimitteln.

Wie wichtig ist es ist, dass lokale Regierungen auf Notfälle vorbereitet sind, gibt in dem FIP-Report auch die Japan Pharmaceutical Association als eine der wichtigsten Erkenntnisse der Coronavirus-Pandemie an. Die japanischen Pharmazeutinnen und Pharmazeuten hatten ihren Fokus darauf gelegt, das Infektionsrisiko extrem zu verringern, indem sie telefonische Beratungen und Botendienste anboten – auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten. Zwar hat es bereits Zuschüsse von der Regierung gegeben. Allerdings besteht nach wie vor das Problem »mit der Angemessenheit der finanziellen Deckung und der Unterstützung für die Apotheken«, so die Kritik.

Neue Pharmastrategie im Libanon

Eine übergreifende Strategie in der Gesundheitsversorgung während der Corona-Krise fehlte auch dem Berufsstand im Libanon. Er bedauerte vor allem das mangelnde strategische Denken der Arzneimittelbehörden. Obwohl es keine nationalen Katastrophen- und Forschungsrichtlinien gegeben hatte, entschieden akademische Einrichtungen und Kliniken eigenmächtig, unabhängige Forschungsprojekte durchzuführen. Zum Beispiel zu den Auswirkungen von Arzneimittelknappheit auf die Therapietreue, Wechselwirkungen mit Impfstoffen und Vorboten für Long-Covid-Symptome.

Die Ergebnisse lieferten später politischen Entscheidungsträgern wertvolle Erkenntnisse. Unter anderem entstand daraus laut FIP-Report eine nationale Pharmastrategie sowie Einsichten für die Apothekerausbildung und Forschung. Knackpunkte waren im Libanon vor allem Interessenkonflikte unter den Vertretern der Gesundheitsberufe sowie der eingeschränkte Zugang zu (Gesundheits-)Daten.

 

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