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DAT-Anträge

Apotheken im Aufbruch

Der Deutsche Apothekertag (DAT) steht in diesem Jahr unter besonderen Vorzeichen: Hoher Besuch hat sich angekündigt und eine dicke Antragsmappe muss von den Delegierten beackert werden. Was den Berufstand besonders umtreibt und welche Debatten zu erwarten sind – eine Übersicht.
Alexander Müller
Ev Tebroke
14.09.2025  08:00 Uhr

Mehr Befugnisse für Apotheker

Beim Apothekertag soll das Konzept konkretisiert werden, um Ministerin Warken bei der weiteren Ausarbeitung ihrer Apothekenreform konkrete Vorschläge an die Hand zu geben. Ein DAT-Leitantrag unter der Federführung des ABDA-Vorstands fasst vier zentrale Leistungsfelder zusammen, in denen die Apotheken sich künftig verstärkt einbringen könnten:

  • Prävention und Früherkennung: Ausweitung von Impfungen, Gesundheitschecks, Zugang zu präventiven Leistungen.
  • Mehr Unterstützung für Chroniker: strukturierte Angebote wie interprofessionelles Medikationsmanagement, Begleitung von Patientinnen und Patienten in den ersten Wochen der Einnahme einer neuen Dauermedikation, Erinnerungsservice, Rezeptverlängerungen und Notfallversorgung mit einer kleinen Packung der Dauermedikation.
  • Mehr Kompetenzen bei Lieferengpässen: Austausch nicht verfügbarer Arzneimittel gegen wirkstoffgleiche (aut idem) oder therapeutisch vergleichbare Alternativen (aut simile) ohne erneuten Arztkontakt.
  • »Pharmacy First« bei akuten unkomplizierten Erkrankungen: Bei einer definierten Auswahl akuter unkomplizierter Erkrankungen sollen Patienten nach festgelegten Handlungsempfehlungen mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln direkt versorgt werden können.

Die Kammer Berlin hatte in ihrem Beitrag zum Leitantrag angeregt, dass »Pharmacy first« als Versorgungsangebot zu jeder Zeit greifen soll, also nicht nur in Notfällen oder im Notdienst. Dazu zählt etwa die Abgabe einer N1-Packung, sofern es sich um ein zuvor schon einmal ärztlich verordnetes Arzneimittel der Dauermedikation handelt. Auch sollten Eltern bestimmte rezeptfreie Arzneimittel zur Behandlung akuter Erkrankungen für Kinder auch ohne Rezept von der Kasse erstattet bekommen.

Mit Blick auf die Präventionsangebote fordert die Kammer in einem anderen Antrag, dass die Kassen aktiv darüber informieren und die Apotheken explizit als Anlaufstellen nennen sollen. Hier dürften in der Debatte die Meinungen auseinandergehen, wie weit man sich mit den Ärzten anlegen möchte.

Obwohl es aus den Reihen der Ärzteschaft unverkennbar Widerstand gegen die geplante Kompetenzausweitung der pharmazeutischen Kolleginnen und Kollegen gibt, spricht aus dem DAT-Leitantrag die Überzeugung, dass sich das System zum Wohle aller entlasten lässt.

In diese Richtung zielt auch der Vorschlag, die Apotheken als erste Anlaufstellen bei Bagatellerkrankungen in der Notfallversorgung zu etablieren. Dazu sollen sie bei der Ersteinschätzung unter der Rufnummer 116 117 systematisch als Versorgungsoption subsumiert werden, etwa durch eine explizite Empfehlung bei geeigneten Symptomen. Damit ließen sich Notaufnahmen und ärztliche Bereitschaftsdienste sowie ambulante Praxen entlasten, die Versorgung beschleunigen, Kosten einsparen und die Rolle der Apotheken stärken, so die Kernargumente.

Zudem wird auf die guten Erfahrungen in anderen Ländern verwiesen, in denen die Apotheken schon heute stärker einbezogen werden. Dazu zählt insbesondere der NHS Community Pharmacist Consultation Service (CPCS) in England. Aber auch in Frankreich ist die Lotsenfunktion der Apotheken etabliert. Hervorzuheben ist noch der Vorschlag von Kammer und Verein des Saarlands, parallel zum von der Regierung geplanten Primärarztsystem ein »Hausapothekenmodell« zu etablieren, einschließlich einer »pharmazeutischen Behandlungsübereinkunft«, die die Apotheken mit den Patienten abschließen und die den Apotheker oder die Apothekerin zur umfassenden Information der Patienten verpflichtet.

Ebenfalls im Block »Sicherstellung der Versorgung« läuft ein Antrag des Apothekerverbands Westfalen-Lippe zu Maßnahmen zur Steigerung von Existenzgründungen. Diese sollen von Kampagnen und Gründerkongressen bis hin zu einem erleichterten Zugang zu Startkapital reichen.

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