Apotheken fordern Entlastung von Energiekosten |
In der heute veröffentlichten Mitteilung begründet die Standesvertretung der Apotheker, warum der Energieverbrauch in den Offizinen hoch ist. Demnach unterliegen Apotheken strengen Regeln. Arzneimittel müssten gemäß ihrer Zulassung unter ganz bestimmten Temperaturbedingungen transportiert und gelagert werden. Andernfalls könnten sie ihre Wirkung verlieren. Für die meisten Arzneimittel gelte, dass sie bei Temperaturen unterhalb von 25 Grad Celsius gelagert werden müssten. Selbstverständlich seien sie auch vor zu tiefen Temperaturen zu schützen. Manche Medikamente müssten zwischen 2 und 8 Grad Celsius gekühlt werden, zum Beispiel Insuline oder Impfstoffe.
Wie die PZ bereits berichtete, fühlen sich viele Apotheker durch die gestiegenen Preise für Gas und Strom stark belastet. So geht der Apothekerverband Nordrhein von »erheblichen Energiekostensteigerungen für die Apotheken aus«. In den meisten Fällen müssten Apotheken Kostensteigerungen von mehreren tausend Euro jährlich stemmen, schätzt Verbandschef Thomas Preis. Vor allem Apotheken mit besonderen Öffnungszeiten befürchten eine Kostenexplosion. So rechnen Betreiber von Bahnhofsapotheken mit Kostensteigerungen von 50.000 bis 70.000 Euro im Jahr. Holger Seyfarth, Vorsitzender des Hessischen Apothekerverbandes, befürchtet, dass die Belastungen infolge der hohen Energiekosten zu Versorgungsproblemen führen könnten. Die Politik müsse daher dafür sorgen, dass die Arzneimittelversorgung über die Vor-Ort-Apotheken erhalten bliebe, so Seyfarth.