Apotheken erzielten 2022 gut 5 Prozent mehr Umsatz |
Jennifer Evans |
17.02.2023 14:30 Uhr |
Die Umsätze im Apothekenmarkt sind im Jahr 2022 im mittleren einstelligen Bereich gewachsen. Das Absatzwachstum lag sogar im hohen einstelligen Bereich. / Foto: ABDA
Der Umsatz im Apothekenmarkt hat sich im vergangenen Kalenderjahr stabil gehalten und erreichte am Jahresende sogar ein Plus von 5,5 Prozent. Insgesamt gaben die Apotheken 2022 knapp 1,8 Milliarden Packungen an ihre Patienten ab. Das entspricht im Wert fast 47 Milliarden Euro und bedeutet 8 Prozent mehr als im Vorjahr. Miteinberechnet sind laut dem Informationsdienstleister IQVIA, der die Auswertung erstellte, auch die Impfstoffe sowie die Testdiagnostika.
Zwar war das Umsatzwachstum in den ersten vier Monaten des vorangegangenen Jahres noch sehr verhalten, legte dafür aber dann im Mai mächtig zu. Mit 15 Prozent erzielte dieser Monat die höchste Wachstumsrate. Und auch generell haben sich die Werte im ersten Halbjahr bis etwa August 2022 relativ konstant gehalten – sowohl hinsichtlich der abgegebenen Packungen als auch der Umsatzwachstumsraten. Ab Juni beziehungsweise Juli wendete sich aber beim Absatz das Blatt: Er sank und landete schließlich im Juli unter der Hälfte des Vormonatswerts. Auch in den Folgemonaten bewegte er sich nur in einem Korridor von plus bis minus 5 Prozent. Entspannung in die Absatz- und Umsatzsteigerungswerte brachte dann erst wieder der Dezember.
Um mehr als 5 Prozent ist auch der Markt der rezeptpflichtigen Präparate im Jahr 2022 angewachsen, was 40,3 Milliarden Euro entspricht. Bei allen Rezeptarten hatte es mit Blick auf die Menge Zuwächse gegeben. Bei den Grünen Rezepten waren es im vergangenen Jahr knapp 11 Prozent mehr, Privatrezepte legten um gut 8 Prozent zu und bei den Rezepten zulasten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) lag das Plus bei mehr als 11 Prozent. »Diese Entwicklung erschließt sich im Kontext der hohen Nachfrage an Husten- und Erkältungsmittel im Jahr 2022«, heißt es von IQVIA. Insbesondere im Versandhandel hätten diese Präparate eine Wachstumsrate von 30 Prozent erzielt. Zum Vergleich: Nach Wert stieg der Versandhandelsmarkt rezeptfreier Arznei- und Nichtarzneimittel laut IQVIA im Jahr 2022 um 9,5 Prozent (rund 3,1 Milliarden Euro) und nach Menge um über 12 Prozent (272 Millionen Packungen).