Apotheken dienen der Daseinsfürsorge |
Brigitte M. Gensthaler |
27.06.2022 11:30 Uhr |
Dass der Apothekerstand gute Chancen in der Zukunft hat, stellte auch der Futurologe und Bestsellerautor Max Thinius fest und rief die Apotheker auf, ihre Zukunft in der Daseinsvorsorge aktiv selbst zu gestalten. »Sie werden dies noch viel intensiver tun als bisher, denn es gilt: Shift happens.«
Er sei überzeugt, dass es künftig »nicht ganz viel neue Technik, aber viele neue Strukturen« geben werde. Die Industrialisierung habe im vorletzten und letzten Jahrhundert enorme strukturelle Umwälzungen der Gesellschaft gebracht. »Wir sind alle industriell sozialisiert, aber seit 2010 gilt die Digitalisierung.« In der Industrialisierung hätten die Menschen große zentrale Systeme aufgebaut. Dagegen sei die Zeit der Digitalisierung charakterisiert durch viele kleine autarke Bestandteile, die sich immer wieder neu vernetzen. Die Apotheker haben nach Thinius´ Ansicht hier gute Chancen, da sie sich intensiv mit digitalen Prozessen auseinandersetzen.
Mit zunehmender Digitalisierung würden sich Stadtstrukturen ändern, erklärte der Futurologe. Laut Studien werden sich ab 2025 die kleinen und mittleren Städte stärker entwickeln und massiv wachsen, während die Großstädte stagnieren. Statt der Metropolen wachsen polyzentrale Strukturen, die digital stark verbunden sind. »Apotheken agieren heute schon polyzentral und haben beste Möglichkeiten, ihr Netzwerk in den Mittelpunkt zu stellen. Online- und offline-Apotheke werden sich mischen.« Es entstünden neue Systeme der Gesundheitsvorsorge, in denen Apotheker »ganz große Chancen haben und ihre polyzentrale Vernetzung ausspielen können«. Deutschland sei weltweit führend darin, die Digitalisierung im Sinne der Menschlichkeit umzusetzen.