Apotheke hervorragend erklärt |
Daniela Hüttemann |
04.12.2020 10:00 Uhr |
Gleiches gilt für das Thema Lieferengpässe. Auf die lokalen Leser heruntergebrochen erklärte Sabine Pinger im Gespräch mit einem Bönener Apotheker unter der Überschrift »Dramatische Mängel« über das globale Problem im »Westfälischen Anzeiger« auf. »Eine saubere Recherche mit gut sortierten Informationen in sorgfältiger und unprätenziöser Sprache – das ist leider selten geworden«, lobte Achim Baum, Professor für PR und Journalismus an der Hochschule Osnabrück/Campus Lingen. »Der realistische Blick auf ein erhebliches Problem ohne jede Dramatisierung ist ein Beispiel für guten Lokaljournalismus.«
Als ebenso ein Beispiel hat auch die Themenseite »Ortsgespräch: Tag der Apotheke« von Bettina Boronowsky im »Soester Anzeiger« die Juroren überzeugen können. Zentrales Thema war, dass fast täglich eine Apotheke in Deutschland schließen muss, flankiert durch Service-Informationen zu Notdienst und Hausapotheke und aufgelockert mit bunten Themen wie typischen Apothekennamen oder Sprichwörtern. »Die Redakteurin hat sich dem Thema einmal ganz anders genähert – man wird gut informiert und gleichzeitig gut unterhalten«, lobte Wolfram Linke, Vorsitzender des Pressevereins Münster-Münsterland.
Um den Beruf der PTA ging es im Beitrag des vierten Preisträgers, Cedric Sporkert vom »Westfälischen Anzeiger« in Hamm. Anlässlich des dortigen 50-jährigen Jubiläums der PTA-Schule zeigte der Autor auf, dass PTA »mehr als bloße Hilfskräfte« sind, so der Titel des Artikels. »Hier wurde eine ganze Berufsgruppe ins rechte Licht gerückt und der Anlass hätte nicht besser gewählt sein können«, urteilte Frank Biermann, Vorsitzender der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (DJU) bei Verdi Münsterland.
Viele der Preisträger hatten sich schon zuvor öfters mit Apothekenthemen gefasst und wollen dies auch in Zukunft tun, zum Beispiel zur Rolle der Apotheker und ihrer Mitarbeiter in der Coronavirus-Krise. Die Themen würden schließlich jeden Leser und auch die Journalisten selbst als Apothekenkunden betreffen.