Soziale Kompetenz wird nicht gelehrt |
26.09.2005 00:00 Uhr |
Im Antrag 6.2.3 wurden die Landesapothekerkammern aufgefordert, in dem von ihnen durchgeführten begleitenden Unterricht während des dritten Ausbildungsabschnitts auf eine Stärkung der Kommunikationsfähigkeit und der sozialen Kompetenz (»Soft Skills«) der künftigen Apotheker hinzuwirken. In der Begründung verwiesen die Antragsteller um Elfriede Hoffmann auf das gewandelte Berufsbild der Apotheker, das neben wissenschaftlicher Kompetenz auch diese Fähigkeiten erfordere. Die Grundlagen hierzu solle der Apotheker bereits vor Eintritt in das Berufsleben erwerben. Für eine baldige Umsetzung sei der begleitende Unterricht geeignet, langfristig solle eine Aufnahme in das universitäre Curriculum angestrebt werden.
Dass Kommunikation nach innen und außen, Mitarbeiterführung, Teamgeist oder Verhandlungsfähigkeit heute zu wichtigen Faktoren im beruflichen Alltag des Apothekers zählen, war unstrittig. So unterstützten viele Diskutanten die Intention des Antrags. BAK-Präsidentin Magdalene Linz verwies auf Länder wie Neuseeland, in denen Kommunikation bereits im Studium trainiert werde. Der begleitende Unterricht sei inhaltlich jedoch bereits voll ausgefüllt und der Antrag daher von den Kammern gar nicht umsetzbar, befand der bayerische Kammerpräsident Johannes M. Metzger.
Mit der Anregung des Studentenvertreters Michael Ermisch, Studium und begleitenden Unterricht zu »entmotten«, um Platz für neue Inhalte zu schaffen, mochten sich die Delegierten aber auch nicht anfreunden. Nachdem die Verweisung des Antrags an einen Ausschuss gescheitert war, lehnten die Delegierten den Antrag selbst ab. Kommunikation und andere »weiche« Fähigkeiten sind demnach auch künftig kein Thema für die pharmazeutische Ausbildung.
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