Apobank verspricht Verzinsung von Tagesgeldern |
Jennifer Evans |
09.11.2022 10:00 Uhr |
An der Spitze der Apobank hatte es zuletzt viel Wirbel gegeben, inzwischen ist Ruhe eingekehrt. Das Kreditinstitut will sich unter neuer Führung zunächst aufs Kerngeschäft fokussieren. / Foto: Apobank
Im März 2022 löste Matthias Schellenberg bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank) Ulrich Sommer als Vorstandsvorsitzenden ab. Und er hat sich viel vorgenommen, will der Bank unter anderem nach innen und außen mehr Transparenz geben. »Das Geschäftsmodell der Bank ist einzigartig. Die Substanz ist gut«, sagte er bei einem Pressegespräch in Düsseldorf. Dabei schwingt immer mit: trotz der IT-Umbau-Pannen von 2020 und trotz der vielen Wechsel an der Apobank-Spitze in den vergangenen Monaten. Das alles hatte dem Image der Apobank zuletzt geschadet, die es inzwischen seit 120 Jahren gibt. Jetzt scheint aber etwas Ruhe eingekehrt. Zum 1. Januar 2023 ergänzen dann auch Sylvia Wilhelm, die das Risikoressort leiten wird, und Thomas Runge, der sich um die Bereiche IT, Produkte und Prozesse kümmert, den Vorstand des Kreditinstituts.
Nun gelte es, der Bank wieder einen klaren Fokus zu geben und den Kern zu stärken, betonte er. Die Richtschnur dabei ist die neue Agenda 2025, an der die Bank aktuell arbeitet. Das inhaltliche Ziel: die Kultur und Identität des Unternehmens erneut zu schärfen. Darüber hinaus will das Kreditinstitut einige Baustellen in Angriff nehmen. Dabei geht es vor allem um die Optimierung von Prozessen sowie die Verbesserung der Servicequalität für Kunden. Schellenberg spricht von »einem deutlich verbesserten Serviceerlebnis«. Mittlerweile ist eine digitale Kontoeröffnung möglich, ab dem kommenden Jahr sagt er auch eine spürbare Verbesserung des Online-Banking zu.
Die Eigentümer müssen den Fahrplan für die kommenden Jahre im Dezember allerdings noch absegnen. Den genossenschaftlichen Auftrag der Apobank und damit das Handeln im Sinne der Eigentümer empfindet Schellenberg als Privileg. »Vor diesem Hintergrund kann das Grundprinzip der Gewinnmaximierung in Bezug auf einzelne Fragestellungen auch bewusst in den Hintergrund treten«, sagte er. Schließlich solle es eine Bank für akademische Heilberufler und ihre Organisationen sein und bleiben, die zugleich Selbstständigkeit ermögliche und zum finanziellen Erfolg verhelfe - auch diese Punkte gehören natürlich zur erneuten Schärfung des Profils. Insbesondere den Prozess der Selbstständigkeit ihrer Kunden enger zu begleiten, hat sich die Apobank für die Zukunft auf die Fahnen geschrieben.
Nach Angaben von Schellenberg ist die IT des Unternehmens »wieder in einem stabilen Zustand«. Zum Zeitpunkt der Migration seien noch nicht alle Prozesse auf die neue IT-Welt angepasst gewesen. Das habe im Nachgang zu vereinzelten Störungen geführt. Jetzt gehe es darum, die Prozesse weiter zu optimieren, begründete er die technischen Pannen, die viele Heilberufler verärgert hatten. »Die Zündschur der Kunden ist bei Problemen kürzer geworden«, gibt Schellenberg zu, gerade deshalb sei es wichtig, dass das Kerngeschäft ideal laufe.