Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Therapieresistenz

Antidepressivum bei Senioren wechseln oder ergänzen?

Therapieresistente Depressionen sind häufig bei älteren Erwachsenen. Eine Studie hat nun untersucht, ob es ihnen besser geht, wenn sie ein weiteres Medikament zur Augmentation hinzubekommen oder auf ein Antidepressivum einer anderen Wirkstoffklasse wechseln.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 13.04.2023  18:00 Uhr

Schwere Depressionen sind oft schwer zu behandeln. Erstlinien-Antidepressiva sprechen nicht immer an, vor allem bei älteren Patienten. Von einer therapieresistenten Depression spricht man, wenn es zu keiner Besserung unter zwei verschiedenen Behandlungsversuchen mit Medikamenten kommt.

In der randomisierten Open-Label-Studie »OPTIMUM« haben nun nordamerikanische Forschende untersucht, ob eine Augmentation, also das Hinzufügen eines anderen Medikaments, oder der Wechsel zu einer anderen Wirkstoffklasse helfen kann, und falls ja, welche Methode sich besser eignet. Die Ergebnisse wurden vor Kurzem im »New England Journal of Medicine« veröffentlicht.

Im ersten Schritt der Studie nahmen 619 Patienten ab einem Alter von 60 Jahren teil, bei denen zwei konventionelle Antidepressiva-Therapien fehlgeschlagen waren. Sie erhielten nun zehn Wochen lang entweder zu ihrer bestehenden antidepressiven Therapie zusätzlich das atypische Antipsychotikum Aripiprazol (211 Patienten) oder zusätzlich das noradrenerg-dopaminerg wirksame Bupropion mit verzögerter Wirkstofffreisetzung (206 Patienten). Eine dritte Gruppe mit 202 Patienten wechselte vom bisherigen Antidepressivum auf eine Monotherapie mit Bupropion mit verzögerter Wirkstofffreisetzung.

Der gemessene Score für das psychische Wohlbefinden verbesserte sich deutlicher unter der Augmentation mit Aripiprazol (+ 4,83 Punkte) und Bupropion (+ 4,33 Punkte) als unter einem Wechsel zu Bupropion allein (+ 2,04 Punkte). Der Unterschied zwischen den beiden Augmentations-Gruppen war nicht statistisch signifikant, also vergleichbar gut. Ebenso gab es keine statistische Signifikanz für den Unterschied zwischen der Bupropion-Augmentation und dem Switch. 28,9 Prozent der Patienten unter Aripiprazol- und 28,2 Prozent der Patienten unter Bupropion-Augmentation erreichten eine Remission, gegenüber 19,3 Prozent in der Bupropion-Switch-Gruppe. In der Bupropion-Augmentations-Gruppe kam es am häufigsten zu Stürzen als unerwünschtem Ereignis.

In einem zweiten Schritt nahmen nun 248 Patienten teil, bei denen eine Maßnahme aus Schritt 1 nicht angeschlagen hatte oder die dafür nicht infrage gekommen waren. 127 erhielten über zehn Wochen eine Augmentation mit Lithium, die anderen 121 wechselten zum trizyklischen Antidepressivum Nortriptylin, ebenfalls für zehn Wochen. Hier stieg der Score nur leicht und vergleichbar um 3,17 beziehungsweise 2,18 Punkte. 18,9 Prozent der Patienten erreichte mit Lithium eine Remission gegenüber 21,5 Prozent unter Nortriptylin. Die Sturzrate war in beiden Gruppen vergleichbar.

Die Forschenden ziehen die Schlussfolgerung, dass eine Augmentation mit Aripiprazol besser wirksam ist als ein Wechsel zu Bupropion und gegenüber einer Augmentation mit Bupropion den Vorteil hat, dass es zu weniger Stürzen kam. Bei den Patienten, bei denen die Maßnahmen aus Schritt 1 nicht geholfen hatten, war eine Augmentation mit Lithium mit einem Wechsel zu Nortriptylin vergleichbar.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa