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Mehr Sicherheit

AMTS ist Teamarbeit

Um die Arzneimitteltherapie sicherer zu machen, müssen Ärzte, Apotheker und Pflegepersonal noch enger zusammenarbeiten, fordert das Aktionsbündnis Patientensicherheit. Wie kann dabei die Digitalisierung die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) weiter erhöhen?
Daniela Hüttemann
14.09.2022  12:30 Uhr

»Damit eine Medikation sicher ist, müssen alle Beteiligten, von den Herstellern über Ärzte, Apotheker und Pflegekräfte bis hin zu den Patienten selbst und den Personen, die die Patienten in der Arzneimittelanwendung unterstützen, Hand in Hand arbeiten«, erklärte Constantin Grosch, Stellvertretender Vorsitzender des Aktionsbündnisses Patientensicherheit (APS), am heutigen Mittwoch bei einer Pressekonferenz anlässlich des Welttags der Patientensicherheit am kommenden Samstag.

Zwar steigt durch die zunehmende Fokussierung auf das Thema das Bewusstsein für die Arzneimitteltherapie als Hochrisikoprozess. Darauf weist zum Beispiel hin, dass die Meldungen zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen seit 2017 stetig zunehmen. Trotzdem sei es für die Patientensicherheit nicht einfacher geworden, betonte die APS-Vorsitzende Dr. Ruth Hecker. Durch die verschiedenen Krisen wie Corona, massiver Personalmangel im Gesundheitswesen und nun die Energiekrise mit Sparzwängen gerate die Gesundheitsversorgung weiter unter Druck. »Deshalb war es noch nie so wichtig wie heute, den Fokus auf eine sichere Versorgung der breiten Bevölkerung zu legen.«

Medikationsfehler seien weltweit eine der Hauptursachen für vermeidbare Schäden im Gesundheitswesen. Für Deutschland geht man von 1,8 Millionen zusätzlichen Krankenhaustagen und etwa 600 Millionen Euro pro Jahr aus. Dabei sei mehr als die Hälfte aller arzneimittelbezogenen Krankenhausaufnahmen vermeidbar. »Wir kennen die Probleme und Herausforderungen – und auch die Lösungen«, so Hecker.

Das APS spricht sich für eine bessere und klare Kommunikation aller Beteiligten aus. »Arzneimitteltherapiesicherheit ist Teamarbeit – es muss ganz klar sein, wer welche Aufgaben hat«, so Britta Vogt, Fachapothekerin für Arzneimittelinformation und AMTS-Referentin bei der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ). »Jede Berufsgruppe muss ihre Verantwortlichkeiten kennen und sich mit den anderen darüber austauschen.«

Medikationsplan muss vollständig, aktuell und digital sein

Die AMTS-Experten hoffen, dass die Digitalisierung dabei helfen kann. So könne der interdisziplinäre Austausch zum Beispiel über das neue System Kommunikation im Medizinwesen (KIM), das E-Rezept und Verordnungen in Closed-Loop-Systemen mit individuell verblisterten Medikamenten stattfinden, vor allem aber über den elektronischen Medikationsplan und die elektronische Patientenakte.

Hecker verwies auf Studien aus der Apothekerschaft, wonach der für Patienten mit Polymedikation eigentlich verpflichtende Medikationsplan noch viel zu wenig angewendet wird oder darauf kein Verlass ist. Patienten erhielten gar keinen Medikationsplan oder er sei unvollständig, nicht mehr aktuell oder entspreche nicht der tatsächlichen Anwendungspraxis, benannte sie gängige Probleme.

Dabei helfe ein gut gepflegter, vollständiger Medikationsplan, Fehler zu erkennen und zu vermeiden. Hecker: »Eine Studie mit 648 Apothekenpatienten in Bayern zeigt: Bei 63 Prozent der Medikationspläne zeigten sich Auffälligkeiten, unter anderem Wechselwirkungen, unklare Anwendung der Arzneimittel und Überversorgung.«

»Der Medikationsplan ist eine wichtige Informationsquelle für alle Beteiligten«, betonte auch Apothekerin Vogt. Wichtig sei, dass der Patient ihn auch versteht und akzeptiert. »Das geht nicht ohne begleitende Beratung durch Ärzte, Apotheker und Pflegekräfte.«

Eine Untersuchung des APS ergab, dass nur jeder fünfte stationär aufgenommene Patient einen bundeseinheitlichen Medikationsplan mitbrachte. Selbst wer einen hat, hat ihn nicht immer dabei. Daher fordert das Aktionsbündnis eine konsequente Einführung der elektronischen Version.

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