AMTS ist Teamarbeit |
Daniela Hüttemann |
14.09.2022 12:30 Uhr |
Die AMTS-Experten hoffen, dass die Digitalisierung dabei helfen kann. So könne der interdisziplinäre Austausch zum Beispiel über das neue System Kommunikation im Medizinwesen (KIM), das E-Rezept und Verordnungen in Closed-Loop-Systemen mit individuell verblisterten Medikamenten stattfinden, vor allem aber über den elektronischen Medikationsplan und die elektronische Patientenakte.
Hecker verwies auf Studien aus der Apothekerschaft, wonach der für Patienten mit Polymedikation eigentlich verpflichtende Medikationsplan noch viel zu wenig angewendet wird oder darauf kein Verlass ist. Patienten erhielten gar keinen Medikationsplan oder er sei unvollständig, nicht mehr aktuell oder entspreche nicht der tatsächlichen Anwendungspraxis, benannte sie gängige Probleme.
Dabei helfe ein gut gepflegter, vollständiger Medikationsplan, Fehler zu erkennen und zu vermeiden. Hecker: »Eine Studie mit 648 Apothekenpatienten in Bayern zeigt: Bei 63 Prozent der Medikationspläne zeigten sich Auffälligkeiten, unter anderem Wechselwirkungen, unklare Anwendung der Arzneimittel und Überversorgung.«
»Der Medikationsplan ist eine wichtige Informationsquelle für alle Beteiligten«, betonte auch Apothekerin Vogt. Wichtig sei, dass der Patient ihn auch versteht und akzeptiert. »Das geht nicht ohne begleitende Beratung durch Ärzte, Apotheker und Pflegekräfte.«
Eine Untersuchung des APS ergab, dass nur jeder fünfte stationär aufgenommene Patient einen bundeseinheitlichen Medikationsplan mitbrachte. Selbst wer einen hat, hat ihn nicht immer dabei. Daher fordert das Aktionsbündnis eine konsequente Einführung der elektronischen Version.