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Aus Angst vor Virus

Ärzte warnen vor »stillen Opfern« der Corona-Pandemie

Derzeit bereiten sich die Kliniken in Deutschland auf den Ansturm vieler Covid-19-Patienten vor. Ob aus Angst vor Infektionen oder um einen Beitrag zur Entlastung des Gesundheitssystems zu leisten: Dieses hat zur Folge, dass viele Menschen mit anderen Beschwerden auf ärztliche Konsultationen in der Praxis oder im Krankenhaus verzichten.
Christiane Berg
03.04.2020  17:28 Uhr

Es sei zu befürchten, dass schwerwiegende internistische Erkrankungen über kurz oder lang zu vermehrten Todesfällen und somit zu »stillen Opfern« der Covid-19-Krise führen, warnt die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM), Wiesbaden, in einer aktuellen Stellungnahme. Zwar sollten unnötige Arztbesuche tatsächlich vermieden werden. Doch müssten ernsthafte Beschwerden weiterhin umgehend ärztlich abgeklärt, sprich: diagnostiziert und therapiert werden – ob Rheuma, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Nieren- und Immunerkrankungen oder Krebs.

»Akut oder chronisch: Es stehen auch zukünftig Kapazitäten zur Behandlung innerer Erkrankungen zur Verfügung. Die internistische Versorgung auch für Nicht-Corona-Patienten ist weiterhin gewährleistet«, betont der DGIM-Vorsitzende Professor Dr. Jürgen Floege. Zudem hätten die Kliniken Vorkehrungen zur Prävention getroffen: Das Tragen von Gesichtsmasken zum Schutz der Patienten gegen Ansteckung sei zwischenzeitlich in fast allen Krankenhäusern für Personal und Patienten Pflicht geworden. Darüber hinaus gebe es in den Krankenhäusern fast überall getrennte Bereiche für Covid-19 Erkrankte und andere Patienten. Das gewährleiste Sicherheit auch für jene Menschen, die regelmäßig zur Dialyse oder Chemotherapie kommen müssen.

»Patienten, bei denen trotz ernsthafter Beschwerden die Angst vor einer Covid-19-Infektion überwiegt, sollten auf jeden Fall die Möglichkeit der kontaktlosen medizinischen Versorgung an vielen Kliniken und Praxen in Anspruch nehmen«, unterstrich Professor Dr. Markus Lerch, Vorstandsmitglied der DGIM. Viele internistische Praxen, so Lerch weiter, böten mittlerweile Telefon- und Videosprechstunden an, die es zu nutzen gelte. Auch Rezepte könnten ausgestellt werden, ohne dass der Patient diese in der Praxis persönlich abholen muss. Die Verordnungen werden an die Apotheke der Wahl gefaxt. Der Botendienst der Apotheken liefert die Arzneimittel kontaktlos an die Haus- oder Wohnungstür.

Krebs-Patienten regelmäßig auf Corona testen

Ob Diagnose, Operation, Chemo- und Strahlentherapie oder Reha: Die Angst vor einer möglichen Infektion mit SARS-CoV-2 darf insbesondere die lebensnotwendige Behandlung einer Krebserkrankung nicht verhindern oder verzögern. Das hat in einer Pressemitteilung am Donnerstag auch der Geschäftsführende Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO), Professor Dr. Lorenz Trümper, erklärt.

Es sei bekannt, dass Krebs-Patienten und hier insbesondere Leukämie- oder Lymphom-Erkrankte sowie auch andere Menschen unter einer immunsuppressiven Therapie als SARS-CoV-2-Risikogruppe zu schweren Infektionsverläufen neigen könnten und daher im ganz besonderen Maß vor Ansteckung zu schützen seien. Das konkrete individuelle Risiko hänge von vielen verschiedenen Faktoren ab.

Zum differenzierten Vorgehen im Falle von Coronavirus-Infektionen (Covid-19) bei Patienten mit Blut- und Krebserkrankungen hat die DGHO daher die Meinungen jeweils führender Experten zu 50 verschiedenen Krankheitsbildern eingeholt. Die Stellungnahmen sind unter dem Stichwort Covid 19 bei Krebspatienten zu finden. In diesem Zusammenhang verwies der DGHO-Vorsitzende Professor Dr. Hermann Einsele auf die Bedeutung der regelmäßigen und wiederholten Testung von Krebspatienten mit Infektsymptomatik auf SARS-CoV-2, auch um Ärzte und Pfleger vor einer Ansteckung anzuschützen. »So gewinnen wir deutlich mehr Sicherheit«, konstatierte Einsele.

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