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Adipositas

Abnehmen über den Glucagon-Rezeptor

Inkretinmimetika wie Semaglutid und Tirzepatid haben einen hohen Bekanntheitsgrad. Die Wirkstoffklasse wird ständig weiterentwickelt. Nun veröffentlichte das »New England Journal of Medicine« die Ergebnisse zu einem noch eher unbekannten Arzneistoff: Mazdutid ist ein Agonist am GLP-1- und Glucagon-Rezeptor und ließ in einer Studie ebenfalls die Kilos purzeln. In China wurde er vergangene Woche zugelassen.
Sven Siebenand
02.07.2025  12:00 Uhr
Abnehmen über den Glucagon-Rezeptor

Während Semaglutid am GLP-1-Rezeptor als Agonist wirkt, agiert Tirzepatid an zwei Rezeptoren für Inkretinhormone agonistisch, GLP-1 und GIP. Mazdutid wirkt auch als dualer Agonist, unterscheidet sich aber von Tirzepatid. Denn es wirkt agonistisch am GLP-1-Rezeptor und zusätzlich am Glucagon-Rezeptor.

Was ist die Rationale hinter Letzterem? Glucagon fördert die hepatische Glucoseproduktion und stimuliert die Lipolyse und Fettsäureoxidation. Ein Glucagon-Antagonismus senkt zwar wirksam den Glucosespiegel bei Diabetes, geht aber mit Dyslipidämie, Gewichtszunahme und einem erhöhten Fettgehalt der Leber einher. Diese Befunde haben zu der Spekulation geführt, dass ein Glucagon-Agonismus die Gewichtsabnahme und hepatische Lipolyse fördern könnte, vorausgesetzt, die hyperglykämische Wirkung von Glucagon wird wirksam bekämpft. Mit Mazdutid will man einen Rezeptoragonisten geschaffen haben, der genau das realisiert.

Ein Team um Dr. Linong Ji vom Peking University People’s Hospital hat nun vor Kurzem die Ergebnisse einer Phase-III-Studie mit Mazdutid publiziert. Untersucht wurde die Wirksamkeit einer einmal wöchentlichen subkutanen Applikation des Arzneistoffs über 48 Wochen bei 610 erwachsenen Teilnehmenden mit einem BMI ≥ 28  kg/m² oder ≥ 24  kg/m² mit Begleiterkrankungen; Menschen mit Diabetes Typ 2 wurden allerdings an dieser Stelle ausgeschlossen. Die Probanden erhielten entweder 4  mg oder 6  mg Mazdutid oder Placebo.

Bereits nach 32 Wochen zeigte sich eine signifikante Gewichtsreduktion: In der 4-mg-Gruppe betrug der mittlere Gewichtsverlust 10 Prozent vom Ausgangswert, in der 6-mg-Gruppe 13 Prozent, wohingegen unter Placebo das Gewicht um 0,5 Prozent zunahm. Bis Woche 48 stiegen die Reduktionsraten in den Verumgruppen auf 11 beziehungsweise 14 Prozent (Placebo: + 0,3 Prozent).  Der Anteil an Patienten mit einer Gewichtsabnahme von  ≥ 15 Prozent betrug nach 48 Wochen in der 4-mg-Gruppe 36 Prozent, in der 6-mg-Gruppe 50 Prozent und unter Placebo 2 Prozent.

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