Abnehmen mit Protein Pacing und Intervallfasten |
Annette Rößler |
29.05.2024 17:00 Uhr |
Insgesamt deuteten die Ergebnisse darauf hin, dass IF-P das Darmmikrobiom positiv beeinflussen und so den gewichtsreduzierenden Effekt einer Kalorienrestriktion verstärken könnte, sodass diese Ernährungsform aus Sicht der Autoren in größeren Studien weiter untersucht werden sollte. Diese Schlussfolgerungen halten unabhängige Experten jedoch für zu weitreichend.
So spricht Dr. Stefan Kabisch, Studienarzt in der Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselmedizin am Deutschen Zentrum für Diabetesforschung an der Berliner Charité, von einer »methodisch nur teilweise gut durchgeführten Studie«. Er bemängelt unter anderem die geringe Probandenzahl und die Kombination von zwei Ansätzen (Intervallfasten und Protein Pacing), wodurch sich die Effekte dieser Gruppe nur exakt auf diese Kombination zurückführen ließen. Auch dass die Studie herstellerfinanziert war, wertet Kabisch als Malus.
Professor Dr. Christian Sina, Direktor des Instituts für Ernährungsmedizin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, weist ebenfalls auf das »kleine und sehr ausgesuchte« Studienkollektiv und den »ungewöhnlich kurzen« Interventionszeitraum hin. Ob die Veränderungen im Mikrobiom tatsächlich auf die IF-P-Ernährungsweise zurückzuführen seien, könne nur gemutmaßt werden. »Die Schlussfolgerung, dass Intervallfasten mit vielen Proteinprodukten gesünder ist als eine kalorienreduzierte mediterrane Diät ist wissenschaftlich meiner Ansicht nach unzulässig«, fasst Sina zusammen.