Ab 35 Grad sinkt unsere Stimmung spürbar |
Jennifer Evans |
02.09.2025 10:30 Uhr |
Der Blick in die Zukunft verdeutlicht die Tragweite der Erkenntnis. Mithilfe globaler Klimamodelle schätzten die Autorinnen und Autoren außerdem die langfristigen Auswirkungen ab. Selbst wenn sich der Körper teilweise an höhere Temperaturen anpassen kann, könnte unser emotionales Wohlbefinden bis zum Jahr 2100 im Schnitt um 2,3 Prozent sinken – im Vergleich zu 2019. Besonders ärmere Bevölkerungsgruppen würden voraussichtlich stärker betroffen sein.
Das Forschungsteam gibt zu bedenken, dass die Nutzer sozialer Medien vermutlich kein repräsentativer Teil der Bevölkerung sind, weil Kleinkinder und Senioren sie weniger nutzen. Allerdings reagierten ausgerechnet diese Bevölkerungsgruppen besonders sensibel auf Temperaturschwankungen, sodass die Reaktion auf Hitzetage möglicherweise noch größer sei als angenommen, heißt es.
Die Studie ist Teil des Global Sentiment-Projekts des MIT Sustainable Urbanization Lab, ein Forschungszentrum mit Fokus auf verhaltensbezogene Grundlagen nachhaltiger Stadt- und Umweltpolitik. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hoffen, zum Verständnis der psychologischen Dimension des Klimawandels beigetragen zu haben. Und fordern, die emotionale Belastungen durch Hitze künftig stärker in Klimapolitik und Anpassungsstrategien einzubeziehen.