2,4 Millionen Impfstoffdosen weniger abgegeben |
In der vergangenen Erkältungssaison war die Bereitschaft, sich gegen Grippe impfen zu lassen, geringer als im Vorjahr. Spitzenreiter bei der Impfbereitschaft war Sachsen-Anhalt. / Foto: Shutterstock/PanyaStudio
Gaben die Teams in öffentlichen Apotheken in der Zeit von Juli 2021 bis Juni 2022 noch 266 Grippeimpfstoffdosen pro 1000 gesetzlich Versicherten an Arztpraxen ab (insgesamt 19,4 Millionen Impfstoffdosen), waren es nach Angaben des DAPI im gleichen Zeitraum 2022/2023 nur noch 232 (17 Millionen Dosen). Das waren 2,4 Millionen Impfstoffdosen weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Laut DAPI lässt sich aus der Zahl der Grippeimpfstoffdosen, die öffentliche Apotheken zulasten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) an Arztpraxen abgeben, schlussfolgern, wie viele Menschen sich impfen lassen.
Die Bereitschaft der Bevölkerung, sich gegen Grippe impfen lassen, ist der DAPI-Auswertung zufolge regional unterschiedlich ausgeprägt. So ließen sich in den östlichen Bundesländern deutlich mehr gesetzlich Versicherte gegen Influenza impfen als in den westlichen. Spitzenreiter war demnach Sachsen-Anhalt mit 382 abgegebenen Impfdosen pro 1000 GKV-Versicherten von Juli 2022 bis Juni 2023. In Berlin gaben die Apotheken 272 Grippeimpfstoffdosen pro 1000 gesetzlich Versicherten an die Arztpraxen ab. Schlusslicht bei der Impfbereitschaft war Rheinland-Pfalz mit 163 Impfdosen pro 1000 GKV-Versicherten, gefolgt von Bayern (rund 182) und Baden-Württemberg (rund 185).
Die DAPI-Auswertung zeigt auch, dass Ärzte ihre Patienten häufiger mit dem Hochdosisimpfstoff Efluelda® gegen Influenza immunisieren. Handelte es sich im Zeitraum 2021/22 noch bei 41 Prozent der abgegebenen Impfdosen um den Hochdosisimpfstoff, waren es im Zeitraum 2022/23 bereits mehr als die Hälfte (53 Prozent) der in Apotheken abgegebenen Impfstoffdosen. Hintergrund ist, dass seit April 2023 laut der Schutzimpfungsrichtlinie Menschen über 60 ausschließlich Hochdosis-Vakzin erhalten sollen. Nur im Falle eines Lieferengpasses darf in dieser Altersgruppe ein konventioneller quadrivalenter Influenza-Impfstoff eingesetzt werden, informiert das DAPI.
Rund 63.000 Impfungen gegen Grippe haben Apothekenteams nach DAPI-Angaben im Zeitraum 2022/23 selbst verabreicht. Seit dem Sommer 2022 dürfen Apothekenteams in der Regelversorgung gegen Influenza impfen. Seit dem Herbst vergangenen Jahres erhalten sie dafür eine Vergütung von 11 Euro.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Grippeschutzimpfung Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranken, Schwangeren ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel (Trimenon) und Bewohnern von Alters- und Pflegeheimen. Auch Beschäftigte im Gesundheitswesen, Personal in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr und Menschen, die engen Kontakt mit Risikopersonen haben, sollten sich gegen Grippe impfen lassen.