EMA: Grünes Licht für neuartige Immuntherapien |
Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat sich dafür ausgesprochen, die beiden ersten Immuntherapien zuzulassen, die sich genmanipulierter menschlicher T-Zellen (CAR-T-Zellen) bedienen. Tisagenlecleucel (Kymriah™ von Novartis) könnte zukünftig zur Behandlung von Patienten bis 25 Jahren mit einer bestimmten Form der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) eingesetzt werden. Axicabtagen Ciloleucel (Yescarta™ von Gilead) käme erwachsenen Patienten mit bestimmten Formen des diffusen großzelligen B-Zell-Lymphoms zugute, die nach mindestens zwei anderen Therapien nicht mehr auf eine Behandlung ansprechen oder einen Rückfall erlitten haben. CAR-T-Zellen haben im Kampf gegen den Krebs neue Perspektiven geschaffen, begründet die EMA ihre Entscheidung in einer Pressemitteilung.
Im Zusammenhang mit der Zulassungsempfehlung für Kymriah und Yescarta sprach die Behörde zudem ein positives Votum für eine Indikationserweiterung von Tocilizumab (Roactemra®) aus: Der Interleukin-6-Rezeptorantagonist soll demnächst auch zur Verhinderung eines Zytokin-Freisetzungssyndroms eingesetzt werden können – eine der häufigsten Nebenwirkungen der CAR-T-Zelltherapie.
Kymriah und Yescarta gehören zu den sogenannten Advanced Therapy Medicinal Products, zu Deutsch Arzneimittel für neuartige Therapien. Ihr Wirkprinzip besteht darin, dass körpereigene T-Zellen von Patienten im Labor so manipuliert werden, dass sie nach der Rückinfusion Krebszellen mit bestimmten Oberflächenmerkmalen angreifen. (kg)
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29.06.2018 l PZ
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