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Koch und Pettenkofer

Zwist um Cholera-Cocktail

Robert Koch gilt als Ikone der Medizingeschichte. Doch ist nicht immer alles Gold, was glänzt. Seine Kritiker meinen, der Nobelpreisträger wird überschätzt. Nicht nur seine Erfolge, sondern auch sein Verhalten waren demnach nicht immer tadellos.
Heiner Barz
02.04.2025  07:00 Uhr
Cholera-Cocktail ohne Nebenwirkungen

Cholera-Cocktail ohne Nebenwirkungen

»Um 11 Uhr wieder Stuhlgang, Consistenz und Farbe wie um 7! Uhr. Das Gurren dauerte an. — Um 1 Uhr ass ich ausserhalb meiner Wohnung bei Verwandten Grünkernsuppe, Hühnerragout mit Pasteten, Salzburger Nockerln, Rindsfiletbraten mit Kartoffeln und Selleriesalat, Maccaroni, 1 Salzstängelchen, Trauben, Mokkakaffee und trank 2 Glas Rüdesheimer Weisswein und 4 Glas Champagner.«

Dieses Experiment trieb die Koch-Jünger offensichtlich in die Defensive: Sie erfanden unterschiedlichste Erklärungen, um Pettenkofers Selbstversuch zu entkräften. Eine Widerlegungsbemühung behauptete gar, Koch habe Pettenkofers Absicht schon geahnt und deshalb extra harmlose Bazillen geschickt. Andere sagen, Pettenkofer sei aufgrund einer früheren Cholera-Erkrankung immun gewesen oder einer seiner Studenten hätte den Cholera-Cocktail als Vorsichtsmaßnahme vorab abgekocht. Andere bemühten psychosomatische Erklärungsversuche, wie Pettenkofer sei aufgeregt gewesen, weshalb eine Überproduktion von Magensäure die Wirksamkeit der Erreger vermindert hätte. Der britische Historiker Richard Evans rubriziert das Ereignis von 1892 hämisch als »Pettenkofers letztes Gefecht«.

Das letzte Gefecht dieses Mannes fand dann tatsächlich knapp 10 Jahre später statt, als der alt gewordene und inzwischen schwer Erkrankte seinem Leiden mit einem Revolver ein Ende setzen wollte – doch die Waffe versagte. Aber Pettenkofers Entschluss stand fest. Und so ging er am 9. Februar 1901 von seiner Dachstube in der königlichen Residenz die Stiegen hinunter zur Straße, um sich einen neuen Revolver zu kaufen. Gegen 23 Uhr hörte man den tödlichen Schuss.

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