| Melanie Höhn |
| 05.05.2025 16:06 Uhr |
Die externe Auswertung analysierte zudem 77 Maßnahmen aus den Arbeitsplänen 2022 bis 2024. Das Ergebnis: Die HERA stärkt nachweislich die Gesundheitsarchitektur der EU – etwa durch bessere Bedrohungsanalysen, Marktbeobachtung und die zentrale Beschaffung medizinischer Güter. Auch international hat sich HERA laut Bericht bewährt, etwa durch Impfstoffspenden über »ReliefEU« und beim Management von »RescEU«-Hilfen.
Die HERA habe den Großteil ihrer Aufgaben mit dem vorgesehenen Budget umgesetzt. Zwar sei die Finanzierung durch diverse EU-Töpfe komplex, doch werde der Nutzen von den Befragten deutlich höher eingeschätzt als die Kosten.
Darüber hinaus zeigt der Bericht auf, dass die Behörde n einem vielschichtigen Umfeld agiert: Sie arbeitet mit anderen EU-Institutionen, Mitgliedstaaten, internationalen Organisationen und privaten Akteuren zusammen. Laut Bericht funktioniert die Koordination, sie sei aber auch eine der größten Herausforderungen. Überlappende Zuständigkeiten führten teilweise zu ineffizienten Doppelstrukturen – insbesondere in den Bereichen öffentliche Gesundheit, Katastrophenschutz und Forschungsförderung.
Unklar bleibt laut Bericht auch, wie HERA mit Institutionen wie der EMA, dem ECDC oder dem HERA-Board zusammenarbeitet. Das Europäische Parlament fordert deshalb mehr Transparenz und Einfluss auf die Steuerung der Behörde. Die Kommission verteidigt jedoch die Positionierung von HERA als internen Dienst. Diese Behörde ermögliche eine flexible, schnelle Reaktion und erleichtere die Zusammenarbeit innerhalb der Kommission.
Verbesserungspotenzial sieht der Bericht auch in der Klärung von Rollen: Die Aufgabenverteilung zwischen der HERA und anderen Akteuren müsse klarer definiert werden. Zudem wird empfohlen, dass die Behörde künftig früher in Entscheidungsprozesse eingebunden werden sollte, vor allem im Krisenfall. Des Weiteren wird eine stabilere und eigenständigere Finanzierung – möglicherweise in Form eines Vorsorgefonds – empfohlen. Auch mehr Transparenz im Sinne der Kommunikations- und Berichtspflichten gegenüber dem Parlament müsse gestärkt werden.