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Donanemab
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Zweiter Alzheimer-Antikörper verfügbar

Wenige Wochen nach der Markteinführung von Lecanemab ist mit Donanemab ein zweiter Antikörper auf den Markt gekommen, der bei Patienten in der Frühphase der Alzheimer-Erkrankung den Verlauf bremsen kann. Wie bei dem Konkurrenten bestehen zahlreiche Auflagen für die Anwendung.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 01.12.2025  07:00 Uhr
Zweiter Alzheimer-Antikörper verfügbar

In Deutschland leben schätzungsweise 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenzerkrankung. Mit einem Anteil von 60 bis 70 Prozent ist die Alzheimer-Krankheit die häufigste Demenzform. Die symptomatische Phase der Erkrankung verläuft in der Regel in vier Stadien, deren erste durch leichte Beeinträchtigungen des Denkens und Erinnerns gekennzeichnet ist und als leichte kognitive Störung (Mild Cognitive Impairment, MCI) bezeichnet wird.

Bereits in dieser Phase sind im Gehirn der Betroffenen Ablagerungen von β-Amyloid-(Aβ-)Plaques nachweisbar. Diese sowie Fibrillen aus hyperphosphoryliertem τ-Protein sind typisch für die Alzheimer-Krankheit. Aβ und τ scheinen zusammen den fortschreitenden Gedächtnisverlust der Patienten zu verursachen, wobei die genauen Mechanismen noch nicht aufgeklärt sind.

Mit Lecanemab (Leqembi®) kam im September 2025 ein erster gegen Aβ gerichteter Antikörper auf den Markt, der zu einem Abbau der Plaques bei Patienten mit Alzheimer-Krankheit führt. Die Anwendung kann bei Patienten in der Frühphase der Erkrankung den kognitiven Abbau verlangsamen. Infolge des Abbaus der Aβ-Plaques kann es unter Lecanemab zu Ödemen und Blutungen im Gehirn kommen (Amyloid-bedingte Bildgebungsanomalien, ARIA-E beziehungsweise ARIA-H). Deshalb sind vor und während der Anwendung häufige Kontrollen im MRT vorgeschrieben. Homozygote Träger des Gens ApoEε4, die ein besonders hohes Risiko für ARIA haben, sind von der Anwendung ausgeschlossen.

Rasche Auflösung der Plaques

Donanemab (Kisunla® 350 mg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung, Lilly) verfolgt denselben therapeutischen Ansatz wie Lecanemab und führt wie dieses zu einem Abbau der Aβ-Plaques. Anders als Lecanemab greift Donanemab allerdings nicht an Aβ, sondern an dessen N3-Pyroglutamat (N3pG) an. Dieses ist Bestandteil der Plaques, weshalb die Ablagerungen sich unter Donanemab rasch auflösen. Dagegen verhindert Lecanemab in erster Linie die Neubildung von Plaques und führt nur sekundär zu deren Abbau. Donanemab räumt die Plaques somit schneller ab als Lecanemab.

Angewendet werden darf Donanemab bei Patienten mit der klinischen Diagnose einer MCI und leichter Demenz infolge der Alzheimer-Krankheit, bei denen eine Aβ-Pathologie bestätigt wurde. Mittels eines validierten Gentests muss nachgewiesen sein, dass die Patienten nicht ApoEε4-homozygot sind. Die Anwendung erfolgt nach einer zentralen Registrierung ausschließlich über ein kontrolliertes Zugangsprogramm. Jeder Patient, der mit Donanemab behandelt wird, erhält einen Patientenpass, den er stets mitführen sollte.

Donanemab wird alle vier Wochen intravenös gegeben. Die erste Dosis beträgt 350 mg, die zweite 700 mg, die dritte 1050 mg und die vierte sowie alle weiteren Dosen 1400 mg. Die Behandlung sollte so lange fortgesetzt werden, bis die Amyloid-Plaques entfernt sind, maximal jedoch 18 Monate. Schreitet die Erkrankung vor Ablauf der maximalen Behandlungsdauer zu einer mittelschweren Alzheimer-Demenz vor, ist ein Abbruch der Therapie zu erwägen.

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