Zweikampf um die Vertretung der Angestellten |
Sollte Milz gewählt werden, könnten in dem 13-köpfigen Gremium der ABDA drei Bayern vertreten sein. Denn Thomas Benkert tritt als BAK-Präsident an und Hans-Peter Hubmann kandidiert erneut als DAV-Vize. Milz sieht darin keine möglichen Nachteile. »Erstens gibt die Satzung es nicht her, dass die Mitgliedsorganisationen der Länder ausgeglichen vertreten sein müssen. Zweitens haben wir bayerischen Vertreter uns nie für bayerische Partikularinteressen, sondern immer für alle Apotheker eingesetzt«, so die Apothekerin.
Ihrer Gegenkandidatin hingegen ist es sehr wichtig, dass auch die Expertise aus Baden-Württemberg weiterhin im ABDA-Vorstand vertreten ist. Fritz Becker kandidiert als DAV-Chef nicht mehr. Wird Laubscher nicht gewählt, sei die Kammerregion Baden-Württemberg (circa 13.000 Mitglieder) nicht mehr vertreten. Gegenüber der PZ erklärte sie: »Unser Berufsstand steht ständig neuen Herausforderungen gegenüber. Da ich noch 20 Jahre im Berufsleben vor mir habe, möchte ich mich sehr gerne auch auf Bundesebene für die Zukunft der Apothekerinnen und Apotheker einsetzen.«
Auch Laubscher nannte die pharmazeutischen Dienstleistungen als eines ihrer Schwerpunktthemen. Man müsse das Thema »mit Leben erfüllen und voranbringen«. Wörtlich sagte sie: »Die Stärkung der heilberuflichen Kompetenzen ist sicherlich ein wichtiger Ansatzpunkt, um den Arbeitsplatz in der Apotheke vor Ort auch für unsere jungen Kolleginnen und Kollegen wieder attraktiver zu gestalten.« Außerdem sei ihr die Nachwuchsförderung auch auf berufspolitischer Ebene ein Anliegen. »In Baden-Württemberg haben wir zu diesem Thema gute Erfahrungen mit der Zukunftswerkstatt gesammelt, die ich gerne auf Bundesebene einbringen würde.«
Des Weiteren will die Vizepräsidentin der LAK der zunehmenden Trivialisierung von Arzneimitteln entgegenwirken. Arzneimittel seien eine Ware besonderer Art und keine profane Handelsware. »Schon der Blick in unser Nachbarland Schweiz zeigt die großen Gefahren auf: Hier sind 90 Prozent der ehemals apothekenpflichtigen Arzneimittel in Drogerien abgewandert. Und auch bei uns in Deutschland wächst doch gerade der OTC-Marktanteil im Versandhandel stetig.« So wie Milz sieht auch Laubscher beim Thema Digitalisierung Handlungsbedarf. »Wir müssen dafür sorgen, die Patientenbindung an die Vor-Ort-Apotheken beispielsweise durch die Möglichkeiten der Telepharmazie zu stärken.«
Und auch die Kommunikation zwischen der ABDA und ihren Mitgliedern will Laubscher anpacken: »möglichst viele Mitgliedsorganisationen einzubinden«, sei ihr Ziel. »Nach dem Ausscheiden von Fritz Becker aus dem ABDA-Vorstand würde ich gerne die Themen der ABDA nach Baden-Württemberg und umgekehrt die berufspolitische Arbeit vor Ort und die Interessen unserer gut 13.000 Mitglieder auf Bundesebene einbringen.«