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Hörsturz

Zweifel am Behandlungsstandard

Eine Hochdosistherapie mit Glucocorticoiden bei plötzlichem Hörverlust ist der Standarddosis bezüglich der Hörschwelle nicht überlegen; so das Ergebnis einer Studie. Sie stellt zudem die Wirksamkeit des Behandlungsstandards selbst infrage.
Theo Dingermann
08.01.2024  11:30 Uhr

Ernüchternde Studienresultate

Die durchschnittliche Veränderung der am stärksten beeinträchtigten Hörschwelle vom Ausgangswert bis zum 30. Tag betrug 34,2 dB in der Hochdosis-Prednisolon-Gruppe, 41,4 dB in der Hochdosis-Dexamethason-Gruppe und 41,0 dB in der Prednisolon-Kontrollgruppe. In den beiden Hochdosis-Gruppen traten mehr unerwünschte Ereignisse im Zusammenhang mit der Studienmedikation auf als in der Kontrollgruppe.

»Eine höhere Dosis von Glucocorticoiden führte im Vergleich zur Standardtherapie nicht zu besseren Ergebnissen. Allerdings traten unerwünschte Ereignisse häufiger auf. Dazu gehörten erhöhte Blutzuckerwerte oder ein Anstieg des Blutdrucks bei Bluthochdruck-Patienten«, sagt Plontke in einer Pressemitteilung der Universitätsmedizin Halle.

Die Ergebnisse lassen nicht nur Zweifel an der Wirksamkeit einer Therapie mit hohen Glucocorticoid-Dosen, sondern auch an der Standardbehandlung selbst aufkommen.  Trotz einer sofortigen Behandlung mit Glucocorticoiden blieben die Symptome bei der Mehrheit der Patienten in allen Gruppen bestehen. Selbst in der Gruppe mit der Standardtherapie, die nach 30 Tagen die besten Ergebnisse erzielte, hätten sich 60 Prozent der Patienten noch nicht vollständig erholt, so der Studienleiter. Obwohl diese Medikamente seit 50 Jahren weltweit in der Hörsturz-Erstbehandlung zum Einsatz kämen, gebe es keinen belastbaren wissenschaft­lichen Beweis für die Wirksamkeit. Ob eine Therapie mit Glucocorticoiden wirksam, unwirksam oder schlechter als Placebo sei, müsse nun in einer Folgestudie untersucht werden.

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