Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Primäre biliäre Cholangitis

Zwei PPAR-Agonisten punkten

Mit Elafibranor und Seladelpar könnte es demnächst gleich zwei neue Wirkstoffe bei der Lebererkrankung primäre biliäre Cholangitis geben. Beides sind Agonisten an Peroxisomen-Proliferator-aktivierten Rezeptoren (PPAR). In Phase-III-Studien haben beide ihre Wirksamkeit unter Beweis gestellt.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 03.05.2024  15:00 Uhr

Die primäre biliäre Cholangitis (PBC) ist eine seltene, autoimmun vermittelte, chronisch entzündliche Lebererkrankung, von der vor allem Frauen betroffen sind. Es kommt zu entzündlichen Veränderungen der intrahepatischen Gallenwege und in der Folge zur Cholestase. Typische Frühsymptome sind Juckreiz und Müdigkeit. Das Fortschreiten der PBC ist mit einem erhöhten Risiko für leberbedingte Sterblichkeit verbunden.

Mittel der ersten Wahl in der Behandlung der PBC ist Ursodesoxycholsäure (UDCA). Viele Betroffene sprechen auf dieses Pharmakon allerdings nicht oder nicht ausreichend an. Vor einigen Jahren kam mit Obeticholsäure eine Behandlungsoption mit einem neuen Wirkprinzip auf den Markt. Die Substanz ist indiziert zur Kombinationstherapie mit UDCA bei Patienten, die unzureichend auf die Standardtherapie ansprechen, oder als Monotherapie bei Patienten, die UDCA nicht vertragen. Obeticholsäure bindet an den Farnesoid-X-Rezeptor, ein wichtiger Regulator für Gallensäure-, Entzündungs-, Fibrose- und Stoffwechselwege. Aber auch auf Obeticholsäure sprechen nicht alle Betroffenen an. Zudem ist vermehrter Juckreiz ein Problem und seit 2022 ist der Wirkstoff bei dekompensierter Leberzirrhose oder bei vorheriger hepatischer Dekompensation kontraindiziert.

Es gibt somit Bedarf für weitere pharmakotherapeutische Optionen. Mit Elafibranor und Seladelpar prüft die EMA für zwei Arzneistoffe gerade die Zulassung bei PBC. Ihr Wirkmechanismus ist recht ähnlich. Elafibranor ist ein Agonist an den Peroxisomen-Proliferator-aktivierten Rezeptoren (PPAR) alpha und delta. Deren Aktivierung ist bedeutsam im Fettstoffwechsel und vermittelt unter anderem antientzündliche Effekte. Seladelpar ist ein selektiver PPAR delta-Agonist.

Ergebnisse der Phase-III-Studien ELATIVE und RESPONSE

Elafibranor wurde unter anderem in der Phase-III-Studie ELATIVE untersucht, deren Ergebnisse im »New England Journal of Medicine« publiziert sind. Insgesamt wurden 161 Patienten randomisiert. Sie erhielten entweder 80 mg Elafibranor täglich oral oder Placebo. Eine bestehende Therapie mit UDCA wurde bei allen Patienten fortgesetzt, die zuvor unzureichend auf die Monotherapie angesprochen hatten. Ein biochemisches Ansprechen nach 52 Wochen war als primärer Endpunkt definiert. Dieser wurde im Elafibranor-Arm bei 51 Prozent der Patienten, im Placebo-Arm nur bei 4 Prozent der Patienten erreicht.

Ebenfalls im »New England Journal of Medicine« wurden die Ergebnisse der Phase-III-Studie RESPONSE mit Seladelpar veröffentlicht. Auch diese Studie lief über ein Jahr und hatte das biochemische Ansprechen als primären Endpunkt. Ebenfalls konnte in RESPONSE eine Therapie mit UDCA, wenn sie vertragen worden war, fortgeführt werden. Zusätzlich erhielten die Patienten entweder einmal täglich 10 mg Seladelpar oral oder Placebo. Das Ergebnis: Ein biochemisches Ansprechen wurde in der Seladelpar-Gruppe bei 62 Prozent der Patienten erreicht, in der Placebogruppe bei 20 Prozent der Patienten. Im sekundären Endpunkt reduzierte Seladelpar auch signifikant den Juckreiz bei Patienten, die zu Beginn der Behandlung mäßigen bis schweren Juckreiz aufwiesen. Elafibranor hatte in diesem Punkt dagegen keinen signifikanten Unterschied zu Placebo.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa