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Danicopan und Iptacopan 

Zwei neue Peroralia bei PNH

Seit Kurzem sind gleich zwei neue Arzneistoffe zur Behandlung einer paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie (PNH) im Handel. Danicopan und Iptacopan sind beide oral verfügbar, unterscheiden sich aber geringfügig in Indikation und Wirkmechanismus.
Brigitte M. Gensthaler
10.07.2024  07:00 Uhr

Extravasale Hämolyse wird blockiert

Danicopan bindet reversibel an den Komplementfaktor D (FD) und inhibiert diesen. Dadurch wird selektiv der alternative Weg der Komplementaktivierung und in der Folge die Ablagerung von C3-Fragmenten auf den roten Blutkörperchen blockiert. Diese Ablagerung ist eine der Hauptursachen für die extravasale Hämolyse, die bei einer kleinen Gruppe von PNH-Patienten, die einen C5-Inhibitor erhalten, klinisch signifikant werden kann.

Die Zulassung basiert auf der Phase-III-Studie ALPHA (ALXN2040-PNH-301), in der 86 PNH-Patienten zusätzlich zu einem C5-Inhibitor Danicopan oder Placebo bekamen. Alle litten trotz Behandlung mit Ravulizumab oder Eculizumab an einer hämolytischen Anämie (Hämoglobin, Hb ≤ 9,5 g/dl).

Die Patienten erhielten zunächst für zwölf Wochen dreimal täglich Danicopan oder Placebo plus Ravulizumab oder Eculizumab. Danach bekamen alle Patienten bis zu 24 Wochen Danicopan als Zusatztherapie. Die Studie zur Studie zur Langzeitverlängerung läuft nach Firmenangaben über zwei Jahre. Der primäre Endpunkt war die Veränderung des Hb-Werts von Studienbeginn bis Woche 12.

In der Interimsanalyse nach zwölf Wochen (DOI: 10.1016/S2352-3026(23)00315-0) war der Hb-Wert unter Verum klinisch relevant gestiegen (im Mittel um 2,35 g/dl im Vergleich zu Placebo). Alle sekundären Endpunkte (Rückgang der Fatigue, der Zahl von benötigten Bluttransfusionen und Blutmenge sowie der Bilirubin-Werte) verbesserten sich signifikant.

Die Ergebnisse in Woche 24 stimmten laut Fachinformation mit denen in Woche 12 überein. Gleiches gilt für die positiven Ergebnisse in Woche 72, die für die Dauer und Aufrechterhaltung der Wirkung über längere Zeit sprechen. Bei den 16 Patienten, die Danicopan über 72 Wochen erhielten, betrug die durchschnittliche Steigerung des Hb-Werts seit Studienbeginn 2,99 g/dl.

Die häufigsten Nebenwirkungen unter Danicopan waren Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Diarrhö, Gelenkschmerzen, Hypertonie und Fieber. Ferner traten erhöhte Leberenzymwerte und Durchbruchs-Hämolyse auf. Während der zwölfwöchigen Kontrollphase hatten 14 Prozent der Patienten unter Danicopan erhöhte Werte der Alaninaminotransferase (ALT).

Danicopan ist ein leichter Inhibitor von P-Glykoprotein (P-gp). Bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneistoffen, die Substrate von P-gp sind, zum Beispiel Dabigatran, Digoxin, Edoxaban, Fexofenadin oder Tacrolimus, ist Vorsicht geboten. Dies gilt ebenso für Arzneistoffe, die Substrate von BCRP sind, zum Beispiel Rosuvastatin und Sulfasalazin, da Danicopan ein BCRP-Inhibitor ist. Erfahrungen in der Schwangerschaft liegen nicht vor.

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