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Lysosomale Speicherkrankheiten

Zwei neue Enzymersatztherapien zugelassen

Die EU-Kommission hat für zwei lysosomale Speicherkrankheiten die Zulassung für eine Enzymersatztherapie erteilt. Olipudase alfa ist die erste Therapie bei unzureichender Aktivität des Enzyms saure Sphingomyelinase. Avalglucosidase alfa ist eine weitere Option bei Morbus Pompe.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 07.07.2022  09:00 Uhr

Menschen, die an ASMD (Acid Sphingomyelinase Deficiency) leiden, weisen eine unzureichende Aktivität des Enzyms saure Sphingomyelinase (ASM) auf. Das führt dazu, dass Sphingomyelin nur unzureichend verstoffwechselt wird, was eine Anhäufung im Körper und Schäden an verschiedenen Organen verursachen kann.  Zu den Symptomen der ASMD gehören unter anderem eine vergrößerte Milz oder Leber, Atembeschwerden, Lungeninfektionen und ungewöhnliche Blutergüsse oder Blutungen. Die bisherige Behandlung der Krankheit besteht aus unterstützenden, symptomatischen Maßnahmen. 

Das Präparat Xenpozyme® von Sanofi enthält mit Olipudase alfa die erste Enzymersatztherapie zur ASMD-Behandlung. Das Unternehmen will das Medikament voraussichtlich zu Beginn des vierten Quartals 2022 in Deutschland verfügbar machen. Zugelassen ist es bei pädiatrischen und erwachsenen Patienten mit ASMD Typ A/B oder ASMD Typ B ohne zentralnervöse Beteiligung. Bei Patienten mit ASMD Typ A wurde Olipudase alfa nicht untersucht.

Die Zulassung beruht auf Daten aus den klinischen Studien ASCEND und ASCEND-Peds, die unter der Therapie mit Olipudase alfa klinisch relevante Verbesserungen der Lungenfunktion und eine Reduzierung des Milz- und Lebervolumens zeigten. Die Häufigkeit unerwünschter Ereignisse war bei den Patienten, die Olipudase alfa erhielten, vergleichbar mit der Placebogruppe. Olipudase alfa wird in der Erhaltungsphase alle zwei Wochen infundiert.

Avalglucosidase alfa bei Morbus Pompe

Ebenfalls aus dem Hause Sanofi stammt die zweite zugelassene Enzymersatztherapie: Avalglucosidase alfa (Nexviadyme®). Zugelassen ist sie zur Behandlung von Morbus-Pompe-Patienten. Diese Erkrankung kann bereits im Säuglingsalter auftreten (IPOD, infantile-onset Pompe Disease). Zudem gibt es die späte Verlaufsform (late-onset Pompe Disease, LOPD), bei der es fortschreitend zu Schädigungen der Muskulatur kommt. Unbehandelt kann die IOPD innerhalb des ersten Lebensjahres zu Herzversagen und Tod führen. Menschen mit LOPD können bei fortschreitender Krankheit beatmungs- oder rollstuhlpflichtig werden. Nexviadyme darf sowohl bei IPOD als auch bei LOPD zum Einsatz kommen. Für die Behandlung von Morbus Pompe wird es somit zukünftig eine weitere Therapieoption geben. Der Wirkstoff Alglucosidase alfa ist schon seit vielen Jahren zugelassen.

Menschen mit Morbus Pompe haben niedrige Werte des Enzyms saure α-1,4-Glucosidase (GAA), was zu einer Anreicherung von Glykogen und damit zu irreversiblen Schäden an Skelett- und Herzmuskeln führt. Avalglucosidase alfa ist so konzipiert, um an den Mannose-6-Phosphat (M6P)-Rezeptor zu binden, über den die Aufnahme der Enzymersatztherapie in die Zellen und der Transport zum Lysosom erfolgt. Das Molekül weist im Vergleich zu Alglucosidase alfa einen durchschnittlich 15-fach höheren Anteil an M6P-Resten auf. Das soll dazu führen, dass Avalglucosidase alfa besonders gut in die Körperzellen aufgenommen und der Abbau von Glykogen in den Zielgeweben verbessert wird. In der COMET-Studie wurden die beiden Enzymersatztherapien gegeneinander getestet.  Avalglucosidase alfa war Alglucosidase alfa im primären Endpunkt, der forcierten Vitalkapazität, nicht unterlegen. Eine statistische Überlegenheit wurde knapp verfehlt.

Nexviadyme wird intravenös infundiert. Die empfohlene Dosis für Avalglucosidase alfa beträgt 20 mg/kg Körpergewicht bei Anwendung einmal alle zwei Wochen.

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