Zwei Ansätze zu Bluttests auf bipolare Störungen |
Theo Dingermann |
30.10.2023 13:28 Uhr |
Einen anderen Ansatz zur Verbesserung der Diagnose einer bipolaren Störung wählte ein Forscherteam an der University of Cambridge, Großbritannien. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit wurden jetzt im Journal »JAMA Psychiatry« publiziert.
Dr. Jakub Tomasik und Kollegen konnten an einer Kohorte mit 241 Patienten, die entweder eine bipolare Störung oder eine unipolare Depression hatten, ein typisches Metabolitenprofil in einer getrockneten Blutprobe (DBS) identifizieren, das mit lebenslangen manischen Symptomen korrelierte. Sie entdeckten 17 Biomarker, mit deren Hilfe eine Differenzialdiagnose möglich war. Als stärkster Biomarker erwies sich Ceramid d18:0/24:1. Die Mehrzahl der restlichen Biomarker lässt sich als Lipid-Derivate klassifizieren. Das Metabolitenprofil wurde in einer zweiten Kohorte bestätigt.
Zwar handelt es sich bei diesem Bluttest noch um einen Machbarkeitsnachweis, das heißt ein Diagnostik-Kit steht noch nicht zur Verfügung. Allerdings sind die Daten so vielversprechend, dass an einer Translation in die Klinik mit Hochdruck gearbeitet wird.
»Psychiatrische Beurteilungen sind zwar hochwirksam, aber die Möglichkeit, eine bipolare Störung mit einem einfachen Bluttest zu diagnostizieren, könnte sicherstellen, dass die Patienten gleich beim ersten Mal die richtige Behandlung erhalten, und den Druck auf das medizinische Personal verringern«, sagt Tomasik in einer Pressemitteilung der University of Cambridge.