Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Deutschland und Europa

Zahl der Masernerkrankungen steigt

Eigentlich wird die Ausrottung des hochansteckenden Masernvirus angestrebt. Doch aktuell haben mehrere europäische Länder mit Ausbrüchen zu kämpfen. Auch in Deutschland steigen die Infektionszahlen. Der Trend wird sich noch fortsetzen, warnt die Seuchenschutzbehörde ECDC und rät zu Vorbereitungen.
AutorKontaktdpa
AutorKontaktPZ
Datum 16.02.2024  14:00 Uhr

In den ersten Wochen des Jahres 2024 wurden bundesweit vermehrt Maserninfektionen nachgewiesen. Für 2024 verzeichnete das Robert-Koch-Institut (RKI) bisher 51 Fälle (SurvStat-Datenstand zum 14. Februar). Das klingt zunächst nicht viel, ist es aber verglichen mit dem Vorjahr, denn 2023 waren es im gesamten Jahr nur 80 Fälle. In Berlin liege die Zahl der bestätigten Masernerkrankungen im Jahr 2024 bisher bei acht und damit über dem Mittel der Jahre 2015 bis 2019 von fünf, schreibt das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) in seinem aktuellen wöchentlichen Bericht zu Infektionskrankheiten (06/2024). Im gesamten Jahr 2023 waren gut ein Dutzend Menschen in der Hauptstadt nachweislich an Masern erkrankt, nach nur einzelnen Fällen während der Coronapandemie.

Europaweit sei seit Dezember 2023 ein starker Fallzahlanstieg zu beobachten, erklärt das Lageso zum Hintergrund. Betroffen seien vor allem Großbritannien und Rumänien. Medizinisches Personal wird gebeten, bei Patienten mit Fieber und Hautausschlag unabhängig vom Alter eine Maserninfektion in Betracht zu ziehen. Das Virus greift damit nach einer Verschnaufpause während der Pandemie wieder stärker um sich.

Weiterer Anstieg der Masernfallzahlen erwartet

Dieser Trend wird sich nach Angaben des European Center for Disease Prevention and Control (ECDC) noch weiter fortsetzen. Es werde erwartet, dass »die Zahl der Masernfälle in der EU beziehungsweise im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) in den kommenden Monaten weiter ansteigen wird, da die Durchimpfungsrate für masernhaltige Impfstoffe in einer Reihe von EU/EWR-Ländern nicht optimal ist«, teilt die Behörde aktuell mit. Die Wahrscheinlichkeit der Einschleppung aus Gebieten mit hoher Verbreitung sei hoch und zudem stellten die kommenden Monate den üblichen saisonalen Höhepunkt des Virus dar.

Laut ECDC ist seit Jahresbeginn die Zahl der europäischen Länder, die Masernerkrankungen gemeldet haben, gestiegen. Mindestens sieben Menschen in zwei Ländern seien an Masern gestorben. »Niemand sollte an Masern sterben«, sagt ECDC-Direktorin Dr. Andrea Ammon. »Die Zunahme der Fälle von Masern, einer hochansteckenden, aber durch Impfung vermeidbaren Krankheit, ist eine deutliche Mahnung daran, dass alle Mitgliedstaaten ihre Anstrengungen maximieren sollten, um eine hohe Durchimpfungsrate für alle durch Impfung vermeidbaren Krankheiten zu erreichen und aufrechtzuerhalten.«

Einer aktuellen Bedrohungsanalyse zufolge schätzt die Behörde das Risiko durch Masern für Säuglinge im ersten Lebensjahr und für Kleinkinder bis fünf Jahre als moderat ein. Immunsupprimierte hätten ebenfalls ein moderates Risiko, während für alle gegen Masern geimpften Personen das Risiko gering sei.

Angesichts des erwarteten Anstiegs der Masernfälle fordert das ECDC die Gesundheitsbehörden der Länder auf, Immunitätslücken in der Bevölkerung zu schließen und eine Durchimpfungsrate von mehr als 95 Prozent anzustreben. Derzeit erreichten diesen Wert für die erste Masernimpfung des Zwei-Dosen-Regimes nur 50 Prozent der EU/EWR-Länder und für die zweite Impfung nur 17 Prozent der Länder. Das ECDC rät zudem, Diagnostik und Surveillance zu verbessern, um Infektionsketten möglichst früh unterbrechen zu können. Darüber hinaus solle die Aufmerksamkeit des medizinischen Personals für die Erkrankung verstärkt werden.

Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit

Masern sind laut RKI eine der ansteckendsten Krankheiten überhaupt. Übertragen werden sie unter anderem über Tröpfchen und Aerosole, die etwa beim Sprechen, Husten und Niesen abgegeben werden. Ist man ungeschützt, kann es laut RKI für eine Infektion ausreichen, sich im gleichen Raum wie ein Erkrankter aufzuhalten. Seit März 2020 gilt in Deutschland eine Impfpflicht gegen Masern, die bei Kitas und Schulen ansetzt.

Masern werden oft für eine harmlose Kinderkrankheit gehalten, dieser Ansicht widersprechen Fachleute aber deutlich. Es erkranken nicht nur Kinder, außerdem sind Komplikationen und ernste Spätfolgen möglich. Im Lageso-Bericht wird ein jüngst gemeldeter Fall eines Menschen zwischen 20 und 30 Jahren geschildert: Dieser sei nicht gegen Masern geimpft gewesen und im Krankenhaus behandelt worden.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa