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»Zombie-Droge«

Xylazin auf dem Vormarsch

In den USA werden immer mehr Drogen mit dem α2-Adrenozeptor-Agonisten Xylazin versetzt. Der in der Veterinärmedizin eingesetzte Stoff kann zu schweren und lebensbedrohlichen Nebenwirkungen führen und ist mit üblichen Drogentests nicht nachweisbar.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 27.06.2023  15:30 Uhr
Dramatischer Anstieg der Todesfälle 

Dramatischer Anstieg der Todesfälle 

Der missbräuchliche Einsatz von Xylazin ist nicht neu. In mehr als 90 Prozent der im Jahr 2021 in Philadelphia getesteten illegalen Drogenproben  wurde der Stoff gefunden. Zudem wurde in forensisch-toxikologischen Proben, die in den USA im Juni 2021 getestet wurden, mit Xylazin versetzte Drogenproben aus 36 von 49 US-Staaten identifiziert. Nach Angaben der Centers for Disease Control and Prevention stieg die geschätzte Zahl der Todesfälle in den Vereinigten Staaten durch Drogen, die mit Xylazin verunreinigt waren, von 260 im Jahr 2018 auf 3480 im Jahr 2021. Dies entspricht einem Anstieg von 1238 Prozent.

Besorgniserregend ist, dass bei der Injektion Xylazin-haltiger Drogen an der Injektionsstelle schwere Hautverletzungen sowie ein Abfaulen und Absterben von Körpergewebe auftreten können. Die Wunden unterscheiden sich von den Wunden, die man bei Drogenkonsumenten häufig sieht. Die Gewebeschäden können unabhängig von der Art der Anwendung an oder entfernt von der Injektionsstelle auftreten. Ihre Pathophysiologie ist unklar und wahrscheinlich multifaktoriell. Diese Wunden können sich leicht infizieren und führen unbehandelt oft zu Amputationen.

In routinemäßigen toxikologischen Untersuchungen wird Xylazin nicht nachgewiesen und die Wirkung kann nicht durch Naloxon antagonisiert werden. Derzeit stehen nur begrenzte Daten zur Verfügung, die als Leitfaden für die klinische Entscheidungsfindung im Zusammenhang mit einer Behandlung von Xylazin- Entzugserscheinungen im stationären Bereich dienen. Geprüft werden der Einsatz von Dexmedetomidin-Infusionen bei Xylazin-Entzugssymptomen auf der Intensivstation oder die Gabe von Clonidin und Lofexidin. Lofexidin scheint im Vergleich zu Clonidin besser verträglich zu sein. Xylazin-Entzugssymptome werden durch die Gabe von Opioiden nicht gelindert.

Die FDA warnt vor den Gefahren und ergreift Maßnahmen

In einer Pressemitteilung hatte die FDA Ende Februar dieses Jahres vor den Gefahren gewarnt, die von Xylazin ausgehen. Sie kündigte an, ihren Kampf gegen den illegalen Import des Tierarzneimittels zu verstärken. »Wir werden weiterhin alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen und mit der Drug Enforcement Administration und anderen Bundes-, Landes- und Kommunalbehörden sowie Interessengruppen zusammenarbeiten, um diese illegalen Aktivitäten einzudämmen und die öffentliche Gesundheit zu schützen«, wird der FDA Commissioner Dr. Robert M. Califf in dieser Mitteilung zitiert.

Zudem erklärte das Büro für nationale Drogenkontrollpolitik des Weißen Hauses am 12. April 2023 Xylazin und insbesondere mit Xylazin gestrecktes Fentanyl (FAAX) zu einer aufkommenden Bedrohung. Diese Erklärung löste in den USA die Entwicklung eines Reaktionsplans für neu auftretende Bedrohungen aus. Der Schwerpunkt liegt auf Tests, Behandlung, Schadensminimierung und umfassender Datenerfassung sowie auf Analysen, Quellenidentifizierung und Angebotsreduzierung.

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