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Noweda weiter auf Erfolgskurs

01.12.1997  00:00 Uhr

- Wirtschaft & Handel

Govi-Verlag

Noweda weiter auf Erfolgskurs

Mit einem Umsatzplus von 7,5 Prozent schloß die Apothekergenossenschaft Noweda, Essen, das Geschäftsjahr 1996/97 ab. Der Umsatz der Pharmagroßhandlung liegt inzwischen bei 1,96 Milliarden DM. Primäre Ursache für diese positive Entwicklung sei die erneute Zunahme der Mitgliederzahl, hieß es in Essen. Am 30. Juni diesen Jahres hatte die Noweda 4507 Apothekerinnen und Apotheker als Mitglieder und Eigentümer. Damit verdreifachte sich die Teilhaberzahl seit 1986. Das Eigenkapital stieg um 8,3 Millionen auf 136,6 Millionen DM.

Die erfreuliche Entwicklung des letzten Geschäftsjahres erfüllt die Unternehmensleitung mit Stolz, so Vorstandsvorsitzender Dr. Dietrich L. Meyer in seinem Bericht anläßlich der 59. Generalversammlung am 26. November in Essen. Die Bilanzsumme des Konzernabschlusses erhöhte sich auf 579,7 Millionen DM (Vorjahr 452,9 Millionen DM). An dieser Erhöhung sind Nettoinvestitionen im Anlagevermögen von 97,8 Millionen DM und Erhöhungen im Umlaufvermögen von 28,5 Millionen DM beteiligt.

Beteiligungen an der Anzag erhöht


Rund 88 Millionen DM, der größte Teil der Investitionen, floß in die Beteiligungen am Pharmagroßhandel Andreas Noris Zahn AG (Anzag). Die Noweda hält damit 24,9 Prozent am Grundkapital des Frankfurter Unternehmens. Meyer verwies auf eine langfristige Planung des Aufsichtsrates und des Vorstandes. Schon vor zehn Jahren habe man vor der Frage gestanden, entweder eine weitere Konzentration im pharmazeutischen Großhandel ohne die Beteiligung der Apotheker zuzulassen, oder eine solche Entwicklung abzuwehren. Seitdem habe sich zwar einiges geändert, Egwa und Wiveda haben fusioniert und halten über die Sanacorp Pharmahandel eG ebenfalls 24,9 Prozent der Anteile an der Anzag, aber an der damals vom Aufsichtsrat bezogenen Position sei bis heute nichts falsch. Der Vorstandsvorsitzende: "Die Konzentration im Pharmahandel ist fortgeschritten und birgt durchaus Gefahrenpotentiale."

Man könne nicht erwarten, daß jeder Großhändler wie selbstverständlich die Interessen der Offizin-Apotheker vertritt. Das müßten diese schon selbst besorgen, um ihren Einfluß zur Geltung zu bringen, etwa durch die Zusammenarbeit mit einem apothekereigenen Unternehmen. Meyer betonte ferner, daß die Anzag-Beteiligung hohe stille Reserven beinhalte.

Als erfreulich bezeichnete der Vorstandsvorsitzende die im Verhältnis zum Umsatz gesunkenen Personalkosten. Sie konnten im Geschäftsjahr 1996/97 weiter von 3,66 auf 3,61 Prozent gesenkt werden. Der Umsatz pro Beschäftigtem betrug noch vor zwanzig Jahren 419.000 DM. 1987 ermittelte man 1,01 Millionen DM Umsatz pro Person. Dieser Wert konnte nun auf 1,7 Millionen gesteigert werden. Von 8,88 Millionen auf 9,59 Millionen DM stieg der Jahresüberschuß des Unternehmens. Die Steigerungsrate liegt damit über der des Umsatzes, wie Meyer hervorhob. Der Zuwachs erlaube es nach wie vor, hohe Dividenden auszuschütten.

In seinen weiteren Ausführungen betonte Meyer die Notwendigkeit von Reformen in der bundesdeutschen Politik. Der Gesamtkostenbeitrag der Sozialversicherung am Bruttolohn nähere sich inzwischen der 43-Prozent-Marke. Dies sei Gift für den Standort Deutschland. Resignation, Zorn und Wut seien die Reaktionen auf die Reformunfähigkeit. Zwar habe die Bundesregierung mit ihrem 50-Punkte-Programm für Investitionen und Arbeitsplätze politischen Aktionismus an den Tag gelegt, aber ausbleibende Investitionen und die hohe Arbeitslosigkeit seien nach wie vor eine Schwachstelle der wirtschaftlichen Entwicklung. Meyer erinnert das an "rasenden Stillstand".

Das Wirtschaftswachstum überdecke zwar einiges, eine gute Konjunktur könne aber nicht die Probleme im Gesundheitswesen lösen. Meyer: "Hoffentlich finden wir trotz vergeudeter Zeit noch Anschluß an die Reformprozesse anderer Länder." Er warnte jedoch davor, kritiklos ungeeignete Systeme zu übernehmen. Beispielsweise würde Versandhandel nach amerikanischem Vorbild das deutsche System gefährden, die Kosten erhöhen und die Effizienz verschlechtern. Meyer forderte auch von der Apothekerschaft in allen Diskussionen um Reformen mehr Übereinstimmung, Orientierung und Geschlossenheit. Die von Apothekern gegründete und gesteuerte Noweda sei eine Möglichkeit, den Großhandelsmarkt mitzubestimmen.

PZ-Artikel von Ulrich Brunner, Essen
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