Wirtschaft & Handel
Die im Bundesfachverband
Medizinprodukteindustrie (BVMed), Wiesbaden,
zusammengeschlossenen Unternehmen erzielten 1996 in den
Bereichen medizinische Produkte zur Intensiv- und
Krankenversorgung, medizinische Implantate, Produkte zur
Inkontinenz- und Stomaversorgung, OP-Materialien,
Verbandmittel und medizinisch-technische Erzeugnisse
einen Gesamtumsatz von 5,5 Milliarden DM. Das sind 4,2
Prozent mehr als im Vorjahr. 17 Prozent wurden im Export
erzielt, das sind 7,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Die
Inlandsumsätze nahmen dagegen nur um 3,6 Prozent zu, wie
der Geschäftsführer des BVMed, Joachim M. Schmidt,
mitteilt.
Beklagt wird vom Verband eine weitere
Verschärfung der Preissituation aufgrund der
gesellschaftspolitischen Willenserklärung zur
Kostendämpfung im Gesundheitswesen. In vielen
Produktbereichen sei die Entwicklung der
Herstellerabgabepreise sogar rückläufig gewesen. Das
Umsatzergebnis entspreche somit im wesentlichen den
Mengensteigerungen. Zugleich hätten die gestiegenen
Kosten bei vielen Unternehmen zu einer Schmälerung der
Ertragslage geführt.
"Das Stimmungsbild in der
Medizinprodukteindustrie", so Schmitt, "ist
stark getrübt." Die Standortprobleme in Deutschland
bestehen nach wie vor. Inländische Arbeitsplätze werden
weiterhin abgebaut. Teile der Produktion werden in
kostengünstigere Drittländer verlagert. Neue
Unternehmensgründungen finden so gut wie nicht statt.
Die Prognosen für das laufende Jahr lassen keine
Euphorie aufkommen.
Artikel von der PZ-Redaktion
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