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Entspannt in der Flaute

13.01.2003  00:00 Uhr
Fitnessbranche

Entspannt in der Flaute

von Silke Stoltenberg, Frankfurt am Main

Die Fitnessbranche trotzt der Wirtschaftsflaute: Das zunehmende Gesundheitsbewusstsein, die Leistungskürzungen der Krankenkassen und der Wunsch nach Entspannung vom Alltagsstress sorgt für Hochbetrieb in den mehr als 6500 deutschen Sportstudios.

Selbst inmitten der Konjunkturflaute stabilisierten die Besitzer ihre Umsätze 2002 bei 3,2 Milliarden Euro - davon können andere Branchen nur träumen. Es bestehen zudem berechtigte Hoffnungen, dass es 2003 wieder bergauf geht. Vor allem immer mehr ältere Menschen strömen in die Fitnessanlagen.

Die Clubchefs können zwar voraussichtlich nicht an ihre Erfolge der vergangenen Jahre anknüpfen. Diese brachten Zuwächse in Zehn-Prozent-Sprüngen und bis zu 400.000 neue Kunden jährlich. Doch die Atempause 2002 habe der Branche einen hilfreichen Lernprozess beschert, betont der Vorsitzende des Deutschen Fitness und Aerobic Verbandes (DFAV), Volker Ebener: „Wir haben mit neuen Formen der Kontaktaufnahme die Stammkundschaft zum Bleiben bewegen können - solche Erfahrungen können uns künftig nur gut tun.“ Flankiert durch einen besseren Service sei es somit gelungen, die Zahl der Fitnesstreibenden mit 5,3 (2001: 5,4) Millionen fast stabil zu halten.

Neue Mitglieder kamen im abgelaufenen Jahr allerdings spärlicher dazu. „Den Leuten sitzt das Geld nicht mehr so locker“, begründet Ebener. Immerhin 50 Euro pro Monat kostet der Beitrag für das Sportstudio durchschnittlich. „Wegen der um sich greifenden Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren, scheuen die Menschen derzeit auch, sich auf langfristige Verträge einzulassen“, berichtet die Sprecherin des Deutschen Sportstudio Verbandes (DSSV), Britta Winnemöller.

Die Hoffnungen der Branche ruhen nicht mehr wie früher auf der Jugend, sondern auf den älteren Menschen über 45 Jahre. Das so genannte „Best Age“ trainiert immer häufiger in Studios. Dementsprechend ging der Altersdurchschnitt hoch. Lag er vor zehn Jahren bei 24,3 Jahren, beträgt er nun bereits 35,4 Jahre. Das schlägt sich auch im Kursangebot nieder: Der Rücken, das Herz-Kreislauf-Training oder die Knochenkrankheit Osteoporose rücken in den Fokus.

Damit hoffen die Clubbesitzer auch, vom gestiegenen Gesundheitsbewusstsein aller Altersstufen zu profitieren. „Die Leute wollen ihrem Körper etwas Gutes tun, suchen einen Ausgleich für den Stress des Berufes“, erklärt die Sprecherin des Frankfurter Marktführers Fitness Company Freizeitanlagen, Katja Meinken. Der deutsche Ableger der britischen Fitness First hat mit 140.000 die meisten Mitglieder.

Die Branche setzt zudem darauf, dass sie von der Krise im Gesundheitswesen profitiert. Es gibt beispielsweise bereits Gespräche mit den Krankenkassen über die dort angedachten Bonusprogramme für diejenigen, die aktiv etwas für ihre Gesundheit tun. Dies dürfte den Studios frischen Zulauf bringen. Bis 2005 soll der Anteil der Fitnesstreibenden nach Einschätzung von Branchenbeobachtern von derzeit unter 7 Prozent auf 8 bis 10 Prozent zulegen.

Dabei ist der Konzentrationsgrad in dem recht jungen Fitnessmarkt sehr gering. Der Anteil der großen Ketten wie Fitness Company, Future Sports und Kieser Training bei den Mitgliedern liegt bei etwa 12 Prozent. In den nächsten drei Jahren soll er nach Expertenschätzung auf ein Fünftel ansteigen. In den USA und Großbritannien halten die großen Anbieter fast 40 Prozent in ihren Händen.

Als ein Grund gilt, dass Deutsche kleinere Anlagen bevorzugen. Dort falle es leichter, Leute kennen zu lernen, meint Winnemöller. Daran werde sich auch künftig nichts ändern. „Die bestehende Vielfalt wird erhalten bleiben: Ketten mit den neuesten Trends und einer riesigen Vielfalt, kleine familiäre Betriebe und Nischenanbieter.“ Die Panik mancher kleiner Clubbesitzer, als Ende der 90er Jahre die Ketten aus den Boden schossen, habe sich als unbegründet erwiesen. Top

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