Wirtschaft & Handel
"Erwarten Sie mehr von uns." So lautet das neue Firmenmotto des
japanischen Arzneimittelherstellers Takeda. Mehr erwarten heißt für
Takeda insbesondere, daß das Unternehmen auf innovative Produkte setzt.
In Japan hat es das Unternehmen damit bereits zum größten
Pharmaunternehmen gebracht. Weltweit rangiert es auf Platz 13.
Im Juni 1781 wurde Takeda in Osaka, Japan, gegründet. Seit 1981 gibt es Takeda
auch in Deutschland. Die Takeda Pharma GmbH ist eine Tochter von Takeda
Chemicals, Osaka, und der Grünenthal GmbH, Aachen. Der Gründungsgedanke bei
diesem Joint-venture war, so Geschäftsführer Günter Josephs kürzlich in einem
Interview, daß Grünenthal das Know-how in punkto Marktanalyse, Vertrieb und
Infrastruktur einbringt, während Takeda die Produkt-Pipeline öffnet. Beide Partner
sind an dem Tochterunternehmen zu jeweils 50 Prozent beteiligt. Hauptsitz von
Takeda Pharma ist Aachen. Neben Josephs ist auch der Japaner Iwao Yokoyama
Geschäftsführer bei Takeda. Bis Ende 1997 will das Unternehmen seine
Mitarbeiterzahl auf 420 erhöhen. Ende 1996 waren es noch 270.
Tätigkeitsschwerpunkte sind die Infektiologie, Gynäkologie, Gastrologie, neuerdings
auch Herz-Kreislauf und Morbus Alzheimer. Josephs: "Wir bauen auf Indikationen
oder Erkrankungen, die mit zunehmendem Alter häufiger werden und die eine
langfristige Investition lohnen. Wir bauen nur auf innovative Produkte. Die Situation
in Japan ist: Eine Firma, die nicht forscht, hat keine Überlebenschancen. In Japan
gibt es für länger eingeführte Produkte jedes Jahr oder alle zwei Jahre
Preisabschläge. Wenn nichts Neues dazukommt, verliert man also automatisch den
Markt, den Profit."
Deshalb setzt das Unternehmen weltweit auf Forschung und Entwicklung. Takeda
beschäftigt insgesamt rund 16 500 Mitarbeiter. Hauptsitze sind der Gründungsort
Osaka und Tokio. Das Unternehmen hat in Japan sechs Forschungs- und
Entwicklungsstätten sowie sieben Produktionsstandorte. Außerhalb Japans hat
Takeda neben dem deutschen Unternehmen Tochterunternehmen in den USA, in
Frankreich, Italien, Großbritannien, Indonesien, Hong Kong, Taiwan, Thailand, auf
den Philippinen, in Malaysia, Singapur und China. Takeda-Aktien werden an den
sieben großen Börsen in Japan gehandelt.
1996 erwirtschaftete Takeda weltweit 838,8 Milliarden Yen Umsatz. Das deutsche
Tochterunternehmen erreichte im Geschäftsjahr 1997 einen Umsatz von 205
Millionen DM, für das Geschäftsjahr 1998 erwartet Takeda Pharma einen Umsatz
von 260 Millionen DM.
Im November führt das Unternehmen den neuen Angiotensin-II-Antagonisten
Blopress (Candesartan) in Deutschland ein. Aufgrund seiner von dem Unternehmen
als gut bewerteten Marktchancen wurde Candesartan der Firma Astra zur
weltweiten Mitvermarktung in Lizenz gegeben.
PZ-Artikel von Monika Noll, Eschborn

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